Streit um Wohnprojekt am Freinberg

NEOS und Grüne in Linz üben massive Kritik an einem geplanten Bauvorhaben am Linzer Freinberg. Die Minigolfanlage, die es dort seit Jahrzehnten gibt, soll weichen, stattdessen sollen dort Wohnungen gebaut werden.

Das Areal ist 5.000 Quadratmeter groß, es gehört dem Aloisianum, soll verkauft und die Grünlandfläche umgewidmet werden. Letztlich sollen dann drei- bis viergeschossige Wohnungen gebaut werden, so NEOS-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik.

Potocnik: „Rein privates Interesse“

Für ihn ist das ein Ding der Unmöglichkeit, wie Potocnik gegenüber dem ORF Oberösterreich sagte: "Ich denke, das können wir so nicht hinnehmen. Wir müssen uns wieder an die Regeln, das örtliche Entwicklungskonzept und die Flächenwidmungspläne halten. In diesem Fall besteht kein Grund, diese Fläche am Freinberg umzuwidmen. Ich sehe weder ein allgemeines noch ein öffentliches Interesse, ganz im Gegenteil, es ist ein rein privates Interesse, dort Geld aus einem Grundstück zu saugen.“

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linzwiki.at/Wirthi

Der Minigolfplatz soll Wohnungen weichen

Luger: „Bauprojekt für finanziell Bessergestellte“

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) bestätigt, dass das Umwidmungsverfahren laufe, er befürworte das Projekt, der Minigolfplatz, der seit den 1970er Jahren besteht, soll auf der gegenüberliegenden Straßenseite neu entstehen: „Für mich ist öffentliches Interesse gegeben, und das haben auch die Experten der Stadtplanung festgestellt. Schlichtweg dadurch, dass Linz eine wachsende Stadt ist. Wir benötigen Wohnungen, und wir brauchen auch an manchen Stellen in dieser Stadt nicht nur geförderten Wohnbau. Es ist auch gut, wenn es ab und zu noch Bauprojekte gibt, die für finanziell Bessergestellte sind, denn auch diese Menschen sollen in der Stadt eine Möglichkeit haben, Wohnraum zu schaffen.“

„Die Leute haben die Schnauze voll“

Grünlandflächen grundsätzlich von jeder Bebauung auszunehmen, käme überdies einem Baustopp gleich, so Luger. Das sorgt für Kopfschütteln bei den Kritikern. Es gebe in Linz genügend andere freie Flächen. Viele Menschen in der Landeshauptstadt hätten für Projekte wie am Freinberg hingegen kein Verständnis mehr, so Potocnik: „Ich sehe vom Feedback, dass dies die Leute nicht kalt lässt, weil die Leute die Schnauze voll haben von diesen Willkürakten, dass sich bestimmte, einflussreiche Leute sich alles richten können.“

„Potocnik mit Unterstellungen immer sehr schnell“

„Das weise ich strikt zurück. Die Stadtplanung, die Stadtverwaltung und der zuständige Stadtrat handeln völlig korrekt. Mich überrascht das aber nicht, denn Herr Potocnik ist mit Unterstellungen anderen gegenüber immer sehr schnell“, kontert Luger. Er geht übrigens davon aus, dass das Projekt auch vom Gemeinderat sein Okay bekommt.