SPÖ OÖ fordert Qualifizierungsoffensive

Eine Qualifizierungsoffensive fordert die SPÖ OÖ jetzt von Bund und Land. Nur über Facharbeitermangel zu klagen, gleichzeitig aber das Geld für Aus- und Fortbildungsmaßnahmen zu kürzen, passe nicht zusammen, so Landeschefin Birgit Gerstorfer.

Die Aussichten für Oberösterreich seien alles andere als rosig, so Gerstorefer. Laut dem Fachkräftemonitor des Landes würden im Jahr 2030 127.000 Facharbeiter und Facharbeiterinnen fehlen, während das Gesamtangebot an erwerbsfähigen Personen im gleichen Zeitraum sogar um knapp 50.000 auf rund 870.000 sinken würde. Um dem gegenzusteuern, müssten Bund und Land endlich auch Maßnahmen setzen.

16 konkrete Forderungen

Insgesamt 16 konkrete Forderungen hat die SPÖ Oberösterreich ausgearbeitet. Sie betreffen sowohl Erwachsene als auch Jugendliche, Männer und Frauen und auch Migranten. Bei vielen dieser Forderungen werden verstärkte Bemühungen für die Aus- und Fortbildung gefordert. Leider, so Gerstorfer seien die Mittel aber mit dem Hinweis auf sinkende Arbeitslosenzahlen in vielen Bereichen gekürzt worden. Und das sei angesichts des ständig steigenden Fachkräftemangels kurzsichtig.

„Budgets wieder auf Ausgangsbasis erhöhen“

Für Oberösterreich etwa fordert sie konkret, dass die Budgets für die Qualifizierung von Jugendlichen und Erwachsenen sowie für das Bildungskonto um jeweils vier Millionen wieder auf die ursprüngliche Ausgangsbasis von je zehn Millionen Euro erhöht würden. Die größte Chance, den Fachkräftemangel abzufedern, sieht Gerstorfer aber bei den Frauen. Wenn es gelänge, mehr Frauen in die Arbeit zu bekommen und bei der Teilzeitarbeit das Stundenausmaß zu erhöhen, wäre eine große Entlastung möglich.

„Deutlich bessere Kinderbetreuung nötig“

Würden etwa jene rund 157.000 Frauen, die derzeit in Oberösterreich teilzeitbeschäftigt sind, pro Woche nur fünf Stunden mehr arbeiten, entspräche das 20.000 zusätzlichen Arbeitskräften in Vollzeitbeschäftigung. Dazu müsste es allerdings eine deutlich bessere Kinderbetreuung als jetzt geben, so Gerstorfer, die einen verbindlichen Rechtsanspruch auf eine ganztägige, ganzjährige und kostenfreie Kinderbetreuung bis zum Alter von zwölf Jahren fordert.