Testfahrten decken „Problemtaxler“ in Wels auf

Bei verdeckten Testfahrten mit Welser Taxis ist es zu haarsträubenden Verstößen durch die Fahrer gekommen. Die Stadt Wels setzte gemeinsam mit der Wirtschaftskammer mehrere Tester ein, um Beschwerden nachzugehen.

Mit Tempo 160 durchs Stadtgebiet, bei Rot über die Kreuzung oder Geisterfahrten gegen die Einbahn sind nur ein paar der Verkehrssünden, die die heimlichen Tester der Stadt Wels und der Wirtschaftskammer bei den Taxifahrten registrierten.

Fünf von 60 Testfahrten ohne Beanstandung

60 verdeckte Testfahrten wurden unternommen - allesamt bei Taxiunternehmen, über die im Vorfeld Beschwerden bei der Stadt Wels eingegangen waren. Nur fünf dieser Fahrten verliefen ohne Beanstandung. In 33 Fällen gab es leichte Verfehlungen. Bei 22 Fahrten kam es hingegen zu groben Verstößen.

Fünf Euro extra für das Ausstellen einer Rechnung

Neben den erwähnten Verkehrssünden waren die Tester auch mit Betrug und Schlampereien mit den Rechnungen konfrontiert. So wurden zum Beispiel fünf Euro extra für das Ausstellen einer Rechnung verlangt. Manche Fahrer schalteten den Taxameter gar nicht ein, oder wenn doch, dann fuhren sie große Umwege, um den Fahrpreis in die Höhe zu treiben. Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung und SMS-Schreiben während der Fahrt erscheinen im Vergleich dazu schon als Kleinigkeit.

„Problemtaxler“ aus dem Verkehr ziehen

Stadt Wels, Polizei und Wirtschaftskammer präsentierten die Ergebnisse der Testfahrten am Montag gemeinsam. Die Unternehmervertreter hatten sich an der geheimen Überprüfung ihrer Mitglieder beteiligt, weil sie ebenfalls an Aufklärung interessiert waren. Die registrierten Vergehen wurden angezeigt. Alle beteiligten Seiten kündigten aber weitere Maßnahmen an, um die „Problemtaxler“ aus dem Verkehr zu ziehen.