Kerns Rückzug für SPÖ OÖ überraschend
Samstagmittag gab Kern in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz bekannt, er wolle einen „Schlussstrich“ ziehen und nicht mehr „Berufspolitiker“ sein. Damit stehe er auch nicht mehr als Spitzenkandidat bei der EU-Wahl im Mai 2019 zur Verfügung. Mehr in Kern zieht sich aus Politik zurück (news.ORF.at).
„Ja natürlich war ich überrascht"
Das Statement kam für die Chefin der SPÖ OÖ überraschend: „Ja natürlich war ich überrascht. Aus meiner Sicht ist es eine persönliche Entscheidung gewesen und die ist einfach zu respektieren. Für mich war ganz klar, dass Christian Kern ein guter Spitzenkandidat für die Sozialdemokratie ist. Ich finde es auch persönlich schade, dass er sich zurückzieht“, so Gerstorfer im Gespräch mit ORF-Redakteurin Nicole Erl-Ohler.
Sie habe Respekt vor seiner Entscheidung und „es spricht für sein Verantwortungsbewusstsein, dass er erkannt hat, dass er mit seiner Person zuletzt polarisiert hat und so vielleicht nicht mehr das volle Potenzial hätte ausschöpfen können“, sagte die Landeschefin der SPÖ. Pamela Rendi-Wagner erfahre als designierte Bundesparteiobfrau sehr großen Zuspruch. „Ich bin mir sicher, dass das auch bei einem neuen EU-Spitzenkandidaten so sein wird.“
Die Frage nach etwaigem Druck seitens der Partei wollte Gerstorfer nicht beantworten. Sie habe jedenfalls nichts dergleichen wahrnehmen können. Auch die kolportierte Meldung, dass Andreas Schieder bei der EU-Wahl im Mai 2019 die Position von Kern - Platz eins – übernehmen soll, wollte Gerstorfer nicht kommentieren: „Also ich beteilige mich nicht an Spekulationen – ich nenne sicher heute keine Namen.“ Es gelte jetzt eine Entscheidung zu treffen - die ersten Schritte dazu würden am Sonntag unternommen.
Gerstorfer: Hannes Heide hoch im Kurs
Allerdings wurden am Freitag die SPÖ-OÖ-Kandidaten für die EU-Wahl bekanntgegeben und im Spitzenfeld ist der Bad Ischler Bürgermeister Hannes Heide zu finden. Danach gefragt, ob dieser dann auch in Brüssel arbeiten wird sagte Gerstorfer: „Davon ist auszugehen“.
Am Freitag teilte Landesgeschäftsführerin Bettina Stadlbauer der APA mit, dass das Parteipräsidium außer Heide die Vöcklabrucker Gemeinderätin Marlene Göntgen, den Leiter des Jahoda-Bauer-Instituts Georg Hubmann sowie die oö. SJ-Vorsitzende Nina Andree vorschlug. Insgesamt umfasst die Bundesliste der Kandidaten damit 46 Personen, von welchen einer dem derzeitigen Josef Weidenholzer nachfolgen soll.