Finanzprobleme bei Salzkammergut Festwochen

Rund zwei Monate nach dem überraschenden Rücktritt von Jutta Skokan, der ehemaligen Salzkammergut Festwochen Gmunden Intendantin, wirbelt die Diskussion um Finanzprobleme in der Traunseestadt viel Staub auf.

Von einer Finanzmisere des Mehrspartenfestivals sei laut einem Zeitungsbericht die Rede. Stimmt nicht, sagen die Verantwortlichen. Der Gmundner Bürgermeister spricht unterdessen von einem Minus von 140.000 Euro.

Ganz-Jahres-Event als finanzielle Herausforderung

Hinter vorgehaltener Hand war es bereits seit längerem Thema: Ein Sommerfestival auf einen Ganz-Jahres-Event auszudehnen ist nicht nur inhaltlich, sondern auch finanziell eine Herausforderung. Denn unter dem Namen Salzkammergut Festwochen Gmunden rangieren mittlerweile insgesamt vier Festivals - eines für jede Jahreszeit. Das Budget dafür macht im Schnitt pro Jahr an die 600.000 Euro aus. Davon kommt ein Drittel aus Eintrittsgeldern, ein Drittel wird aus Sponsorengeldern generiert, ein Drittel kommt aus der öffentlichen Hand.

Und genau die springt jetzt ein, um Teile des Budgetlochs zu stopfen, so der Bürgermeister von Gmunden, Stefan Krapf (ÖVP): „Es kann zwar noch zu Veränderungen nach unten kommen, aber man muss derzeit von diesen 140.000 Euro ungefähr ausgehen. Wir haben eine Sofortsubvention von 20.000 Euro beschlossen, außerdem fordern wir ausstehende Saalmieten in Höhe von rund 16.000 Euro nicht mehr ein. Für die nächsten beiden Jahre haben wir die Grundsubvention von 60.000 auf 70.000 Euro erhöht.“ Klar müsse allerdings sein, dass das eine einmalige Aktion sei und kein Fass ohne Boden.

„Transparente und nachvollziehbare Abwicklung“

Das Land OÖ hat heuer für die Festwochen Gmunden Fördermittel in der Höhe von 83.000 Euro vorgesehen, allerdings mit dem Rücktritt von Jutta Skokan 20.000 Euro zurückbehalten, bis eine endgültige Klarheit in Sachen Finanzen herrsche, so Landeshauptmann und Kulturreferent Thomas Stelzer (ÖVP): „Es muss ohnehin immer ein Konzept vorgelegt werden. Und ich gehe davon aus, dass im Zuge einer neuen Leitung auch eine sehr transparente und nachvollziehbare Abwicklung von statten geht. Das ist glaube ich auch der Grund, warum man sich in Gmunden neu aufstellen will. Ich bin da auch sehr positiv, dass man das miteinander hinbekommt.“

„Grundlegende Neuausrichtung notwendig“

Von den Salzkammergut Festwochen Gmunden wollte am Mittwoch übrigens niemand vor das ORF-Mikrofon. Klar sei allerdings, dass es in Sachen Programm eine grundlegende Neuausrichtung geben müsse, heißt es seitens der neuen kaufmännischen Geschäftsführung. Jede Menge Aufgaben also für die neue Intendanz, die ab kommendem Jahr ausgeschrieben werden soll.

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