Nach Schlägerei: Platzverbot für Eltern

Nachdem prügelnde Mütter auf einem Linzer Sportplatz einen Polizeieinsatz ausgelöst hatten, stürmten vergangenes Wochenende in einem U11-Spiel Eltern aufs Spielfeld. Der Sportverein kündigt jetzt Platzverbote für Eltern an.

„Eltern sind die größten Hooligans“ - das hat ein Nachwuchs-Trainer des ASKÖ Linz-Ebelsberg auf Facebook gepostet, nachdem zwei prügelnde Mütter bei einem U15-Spiel einen Polizeieinsatz ausgelöst hatten. „Der Verein kann jedenfalls nichts dafür“ so ASKÖ-Obmann Mario Weindl, der über die aktuellen Negativ-Schlagzeilen verärgert ist.

Auch die Kinder in den Jugendligen (U11, U15) wollten nur eines: in Ruhe Fußballspielen: „Ein Bub, der mitbekommen hat, dass seine Mutter in die Rangelei verwickelt war, ist komplett traurig nach Hause gegangen. Er wollte dann auch nicht mehr zum nächsten Training kommen, weil er sich so für seine Eltern geschämt hat.“

Erste Maßnahme: verpflichtender Elternabend

Warum sich manche Eltern in die Fußballspiele ihrer Sprösslinge derart reinsteigern und sogar rabiat werden, ist für die Trainer nur schwer nachvollziehbar. Als erste Maßnahme ist jetzt ein verpflichtender Elternerziehabend mit Anti-Aggressionsgesprächen durch Experten geplant, sagte Weindl, „wo man den Eltern auch ganz klar erklärt, welche Schäden sie in der Entwicklung ihrer Kinder mit so einem Verhalten verursachen. Das Kind kommt mit Leistungsdruck, es muss gewinnen, es muss Tore schießen, weil sonst der Papa zu Hause böse ist. Das ist aber der völlig falsche Ansatz. Unsere Trainer sind bemüht den Kindern zu erklären, dass auch Niederlagen und Fehlentscheidungen dazu gehören.“

Ausschluss als letzte Konsequenz

Darüber hinaus kündigt der Klub ein Platzverbot für betroffene Eltern an und stellt als letzte Konsequenz auch den Ausschluss einiger Kinder in den Raum: „Als erstes werden wir natürlich diese Eltern vom Platz aussperren. Die Kinder dürfen gebracht und dann vor der Tür wieder abgeholt werden. Sollte das auch nichts bringen, dann müssen wir die Kinder leider ausschließen. Wenn die Eltern es selber nicht verstehen, dann muss man es über die Kinder austragen und diese - so viel steht fest - wären wohl die Leidtragenden.“