Gepanschter Honig setzt Imker unter Druck

Gepanschter Honig, unter anderem mit Zuckersirup gestreckt, taucht immer öfter in Oberösterreich auf. Die Verdünnung ist für Konsumenten kaum erkennbar, der gepanschte und billige Honig setzt aber die Imker stark unter Druck.

Die oberösterreichischen Bienen sind zu faul - zumindest aus Sicht der internationalen Rohstoffmärkte. 50 Kilogramm Honig liefert ein Bienenvolk in einem guten Jahr. Zu wenig, um preislich mit Honig aus dem Ausland mitzuhalten, der zu extrem niedrigen Preisen auf den Markt geworfen wird. Der Imker Christian Stadler aus Puchenau sagt: „Unser echter, ehrlicher Bienenhonig hat natürlich seinen Preis. Dass ein mit Zuckersirup gepantschter Honig einen wesentlichen anderen Preis hat, ist auch klar.“

Jährlich rund 50 Fälle aufgedeckt

Die Klage, dass manche ausländische Konkurrenten ihren Honig mit Zuckersirup strecken, hört man an den Imkerstammtischen immer wieder und ist inzwischen auch belegt. Im Labor des Landesimkereizentrums in Linz werden jährlich rund 50 Fälle von gepanschtem Honig aufgedeckt.

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Immer öfter wird Honig mit billigem Zuckersirup gepanscht

Die Leiterin des Labors, Susanne Wimmer, sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Da kommen nur drei bis sieben Prozent an Sirup hinzu. Das wäre für einen kleinen Imker wirtschaftlich völlig uninteressant. Aber im großindustriellen Stil bei 10.000 Tonnen sind drei Prozent oder auch nur ein Prozent eine ganze Menge. Daher wird der Honig wertgemindert, und durch das Sirup-Beimischen wird der Honig billiger.“

Nur die Spitze des Eisbergs

Das ist zwar verboten, aber nur die Spitze des Eisberges. Denn in vielen Fällen wird Honig mit fragwürdiger Herkunft billig aus der ganzen Welt zusammengekauft und darf dann, ganz legal, im Supermarkt verkauft werden.