Ärzte kritisieren Kassenfusion

Ein düsteres Bild zeichnen Ärztevertreter angesichts der von der Bundesregierung geplanten Fusion der Gebietskrankenkassen. Die Gesundheitsversorgung in Oberösterreich sei dadurch in Gefahr.

Die Ärztevertreter sparten bei einer Pressekonferenz nicht mit Kritik an den Fusionsplänen der Regierung. Thomas Fiedler, der Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte, spricht von einem „Albtraum“ oder einem „paradoxen Märchen“, weil das Gute bestraft und das Schlechte belohnt werde: „Jene Bundesländer, die sorgsam mit ihren Mitteln in Kooperation mit den Systempartner umgegangen sind, sollen zugunsten jener Bundesländer, die das nicht in diesem Ausmaß gehandhabt haben, verlieren.“

Gesundheitssystem am Tropf

Unser Gesundheitssystem hänge jetzt schon fast am Tropf, warnt die oberösterreichische Ärztekammer. Durch die Kassenfusion würde von Oberösterreich aus wesentlich mehr Geld nach Wien fließen, als von dort zurückkomme, was weitreichende Folgen haben könnte.

Oberösterreichs Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser spricht von steigenden Wartezeiten in den Ambulanzen und bei den Fachärzten und einem Mangel bei der Allgemeinmedizin: „Wir hätten vorgehabt, in den nächsten Jahren Geld für diese Dinge ganz massiv einzusetzen. Wenn wir es nicht haben, werden alle diese Probleme größer werden.“

Nicht zu Gesprächen eingeladen

Die Nicht-Einladung zum Gipfelgespräch der Bundesregierung und der Sozialpartner vor einer Woche stößt den Ärztevertretern sauer auf. Für Niedermoser „ist das nicht die Art und Weise, wie man miteinander umgeht, wenn man gemeinsam an einer Lösung interessiert ist.“

Anfang September will die Regierung den Dialog mit den Sozialpartnern fortsetzen. Die Ärztekammer fordert, dass sie in die Gespräche eingebunden wird.

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