Abgetrennter Arm wieder angenäht

Im UKH Salzburg ist in der Nacht auf Sonntag eine 56-jährige Frau aus Buchkirchen bei Wels stundenlang operiert worden. Sie hatte sich bei Arbeiten mit einer Motorsäge den linken Arm abgetrennt. Die Operation sei perfekt verlaufen, so die Ärzte.

Der Arm konnte wieder angenäht werden. Die Frau liegt noch im künstlichen Tiefschlaf, sei aber momentan nicht in Lebensgefahr, heißt es aus dem Unfallkrankenhaus in Salzburg.

„So eine Operation kommt relativ selten vor“

Der diensthabende Oberarzt am UKH, Micha Kucharczyk, sagte am Sonntag gegenüber dem ORF: „Die Knochen wurden wieder verschraubt und verplattet, die Gefäße wurden wieder zusammengeschlossen und auch die Nerven, Muskeln und Sehnen wurden wieder vernäht. So eine Operation ist relativ selten und kommt, den Oberarm betreffend, nur alle paar Jahre bei uns vor. Schwierig war die Operation, da die Stümpfe durch die Kettensäge sehr zerschlissen waren. Da ist ein Zusammennähen der Strukturen nicht ganz einfach.“

„Der Arm ist sehr gut durchblutet“

Über eine Prognose könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen, so Kucharczyk. Der Arm sei aber sehr gut durchblutet, und alles sehe derzeit ganz gut aus, was sich allerdings in wenigen Tagen auch noch ändern könne.

„Der Schrei war furchbar“

Die 56-Jährige hatte Samstagabend bei ihrer Hauseinfriedung Äste von Bäumen in einer Höhe von etwa fünf Metern abgeschnitten. Gegen 18.30 Uhr hörte Stephanie Ecker, die gerade auf einer Pferdekoppel am Nachbargrundstück war, die Hilfeschreie der 56-Jährigen, wie sie gegenüber dem ORF Oberösterreich sagte: „Auf einmal hat die Nachbarin irrsinnig laut geschrien, und der Schrei war furchtbar. Ich bin dann sofort zu ihr hinübergelaufen und habe gesehen, dass sie neben der Leiter liegt und dass ihr der Arm fehlt.“

Tierärztin reagierte geistesgegenwärtig

Ecker beruhigte die Schwerverletzte, die noch bei vollem Bewusstsein war, und holte die Tierärztin Barbara Zauner-Bauer zu Hilfe: „Für mich war sofort klar, dass ich einen Sack und einen Strick brauche. Das Sackerl, um den Arm in den Kühlschrank zu legen und den Strick, um die Verletzung abzubinden, damit die Frau nicht verblutet“, so Zauner-Bauer. Diese schnelle Reaktion rettete der 56-Jährigen das Leben und womöglich den Arm.