Gutes Halbjahr für Rosenbauer

Der börsennotierte Feuerwehrausrüster Rosenbauer mit Sitz in Leonding (Bezirk Linz-Land) ist zufrieden mit dem ersten Halbjahr. „Wir sind zurück in der Spur“, so Konzernchef Dieter Siegel am Freitag bei der Halbjahrespressekonferenz.

Das vergangene Jahr sei turbulent gewesen, heuer sei man „wirklich gut gestartet", so Konzernchef Dieter Siegel. Die Umsatzentwicklung mit rund 353 Millionen Euro sei zufriedenstellend, vor allem angesichts einer Änderung der Rechnungslegungsvorschriften. Das EBIT weise in die richtige Richtung. In den ersten sechs Monaten sei mehr als eine halbe Milliarde Euro an Auftragseingang verbucht worden, der Auftragsbestand habe erstmals die Grenze von einer Milliarde Euro überschritten, so Siegel.

Werke ausgelastet, mehr Mitarbeiter

Im oberösterreichischen Leonding werde erstmals im Zweischichtbetrieb gearbeitet. Beschäftigt seien nach dem Personalabbau zuletzt auch wieder mehr Mitarbeiter. Heuer wurden laut Siegeln in Österreich 100 Leiharbeiter aufgenommen, netto werde man gegenüber der Höchstbesetzung 60 bis 70 Personen mehr haben. Auch Leasingarbeiter müssten angesichts des Fachkräftemangels gehalten werden, so Siegel

Neue Löschfahrzeuge geplant

Bei den Innovationen verwies Siegel auf ein neues, extrem geländegängiges Speziallöschfahrzeug für die Industrie, namens Tigon. Eingesetzt werden könnte das Fahrzeug etwa für Ölfelder in Wüstengebieten.

Eine Konzeptstudie zum Feuerwehrfahrzeug der Zukunft hat Rosenbauer mit CFT im Programm - ein geräuscharmes Tanklöschfahrzeug mit Hybridantrieb. Hierbei handelt es sich um ein sehr wendiges Fahrzeug für den urbanen Bereich, das mithilfe einer neuen Bauweise auch ergonomisch optimiert wird. Es gebe intensive Kontakte mit Modellregionen, vor allem mit Kommunen. Besonderes Interesse ortet Rosenbauer dabei am abgasarmen Fahren. Die Produktion könnte ab 2021 starten, der Verkauf 2022.

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Rosenbauer

In den Iran liefere Rosenbauer seit Jahrzehnten im Ausmaß von weniger als ein Prozent des Umsatzes. „Natürlich wären wir davon betroffen, wenn das Zahlungsembargo eintritt“, so Siegel. Rosenbauer achte darauf, sich an alle Regeln des Außenhandels und alle Gesetze zu halten. Es sei sich auch die internationale Gemeinschaft nicht einig, was die richtigen Schritte seien. Es wäre wünschenswert, wenn die Europäische Union entsprechendes Gewicht auch darin hineinlegen kann, dass der Handel mit dem Iran erfolgen könne.

Sorge wegen Zöllen

Zum Ausblick erklärte Siegel, der Weltfeuerwehrmarkt folge zeitversetzt dem BIP-Wachstum. Etwas besorgt mache ihn die „Wiederentdeckung der Zölle“, was sich wachstumshemmend auf die Wirtschaft auswirken könnte. Das sei die größte Unsicherheit für die allgemeine Wirtschaftslage. Die US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium könnten sich in den US-Werken in höheren Grundstoffpreisen auswirken. In Nordamerika könnte das Beschaffungsvolumen heuer wieder bei weit über 4.000 Fahrzeugen liegen. Der europäische Markt habe Aufholbedarf, die Nachfrage steige vor allem in Österreich, Großbritannien und Frankreich. Im Nahen und Mittleren Osten gebe es eine Erholung.

Umsatzrekord erwartet

Für das Gesamtjahr erwartet Rosenbauer einen höheren Umsatz und ein deutlich bessere operative Ergebnisse. Man gehe von einem Umsatzrekord aus. Der Konzernumsatz soll mehr als 900 Millionen Euro erreichen, die EBIT-Marge mehr als fünf Prozent.

Im ersten Halbjahr wurde ein Umsatz von 352,7 Millionen Euro ausgewiesen, ohne die Änderung der Rechnungslegungsvorschriften (IFRS 15) wären es 403 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum betrug der Umsatz 394 Millionen Euro. Das Ebit stieg von 2,7 Millionen auf 10,1 Millionen Euro (17,4 Millionen Euro ohne IFRS 15). Der Cash-Flow aus der operativen Tätigkeit verbesserte sich von minus 51,7 auf minus 39,4 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet Finanzvorstand Sebastian Wolf mit einer wesentlichen Cash-Flow-Verbesserung.

Die Rosenbauer-Aktie notierte Freitagmittag in einem rückläufigen Gesamtmarkt mit 52,0 Euro um 0,78 Prozent höher.

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