Wirbel um Jugendheim in Stadl-Paura
Viele Bewohner der Gutenbrunn-Siedlung, in welcher der Gebäude-Komplex steht, fühlen sich jetzt wie vor den Kopf gestoßen. Denn die Pfarre, der die Siedler ihr eigenhändig errichtetes Jugendheim übergeben haben, will sich jetzt von diesem Heim verabschieden, wie es offiziell heißt: Verkaufen, abreißen, vielleicht Wohnungen errichten.
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Symbol und Teil der Identität
Der Grund für die Enttäuschung liegt auf der Hand, so viele Gemeindebürger. Für die älteren ist der gesamte Gebäudekomplex ein Symbol dafür, dass sie sich als vertriebene Donauschwaben in Stadl-Paura eine neue Heimat aufgebaut haben. Und für die jüngeren ist das Gebäude einfach ein Teil ihrer Identität, der bis heute genutzt wird.
Erst vor wenigen Jahren renoviert
Erst vor wenigen Jahren haben Land, Pfarre und Gemeinde fast 220.000 Euro und die Siedler wieder viel Arbeitskraft in die Renovierung des Gebäudes gesteckt. 70-Jährige sind damals noch am Dach herumgeklettert, und niemand hätte sie davon abbringen können. Doch genau das sei das Problem, so Abt Maximilian: Die alten Ehrenamtlichen gibt es so gut wie nicht mehr.
Die ganze Verwaltungsarbeit und künftige Investitionen könne die Pfarre aber nicht mehr bewältigen. Deshalb werde nach Lösungen gesucht: „Erste Alternative, was kostet es das weiterzuführen, oder gibt es andere Träger die Teile oder die ganze Verantwortung übernehmen – und die dritte Möglichkeit kann sein, wir trennen uns von diesem Standort.“
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Gemeinde will Funktion erhalten
In diesem Fall soll eine neue Kapelle in der Siedlung gebaut werden. Die Kindergartengruppen könnten in einen Neubau ins Zentrum kommen. Die Union müsste sich aber einen neuen Sportsaal suchen. Und der Pächter, der das Wirtshaus gerade erst neu übernommen hat, ein neues Wirtshaus. Die Gemeinde will aber das Gebäude und seine Funktionen erhalten. Bürgermeister Christian Popp (FPÖ) kann sich vorstellen, dass die Gemeinde das Haus übernimmt.
Als Kaufpreis nannte er im Interview mit dem ORF OÖ einen Euro, weil die Gemeinde bei der Renovierung vor einigen Jahren öffentliche Gelder für notwendige Renovierungsarbeiten bei Dach, Fassade, Fenster zugeschossen habe. Pfarre und Gemeinde haben Gespräche angekündigt.