Hitze: Aggression auf der Straße

Während der aktuellen Hitzewelle sind mehr Drängler, Raser und rabiate Lenker unterwegs, heißt es von Verkehrsexperten und Polizisten. Damit bringen sie sich und andere in Gefahr.

Das Nervenkorsett mancher Verkehrsteilnehmer ist dieser Tage angesichts der hohen Temperaturen strapaziert und dementsprechend würden auch die Unfallzahlen steigen, so Klaus Robatsch vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. „Hauptsächlich betroffen sind Männer, die deutlich schneller aggressiv unterwegs sind, aber auch Lenker aus Städten, in denen starker Verkehr herrscht oder die Staugefahr groß ist“, so Robatsch.

Hitze als physische und psychische Belastung

Ab einer bestimmten Temperatur werde die Hitze als Belastung empfunden, so Verkehrspsychologe Ernst Berg vom Institut „sicher unterwegs“. Das zeige sich körperlich – etwa indem man mehr schwitze und das Herz-Kreislauf-System stärker gefordert sei. Aber auch das logische Denken funktioniere schlechter als bei „kühlem Kopf“, so Berg.

Strafen sind möglich

Auch wenn aggressives Verhalten im Verkehr nur selten aktenkundig werde, wer andere bedränge, ausbremse, oder gar attackiere, müsse mit einer Strafe rechnen, so Johann Thumfart von der Landesverkehrsabteilung der Polizei. „Außergewöhnliche Aggressionen oder gar Gewalttätigkeiten sind natürlich ein Kriterium für die Verkehrszuverlässigkeit und werden von den Behörden auch geprüft, wenn es darum geht, ob eine Person überhaupt einen Führerschein erhält oder der Führerschein abgenommen wird“, so Thumfart.