Drogendelikte auf Rekordhoch

Drogenkriminalität wird in Oberösterreich offensichtlich zu einem immer größeren Problem. Allein im Vorjahr ist die Zahl der Anzeigen wegen Drogendelikten um mehr als ein Viertel gestiegen. Mit rund 7.700 Anzeigen liegt Oberösterreich damit am zweiten Platz hinter Wien.

Es ist vor allem die geographische Lage, die Oberösterreich zu einem Drogenumschlagplatz macht. Während über die Grenze zu Bayern unter anderem Marihuana, Heroin und Kokain geschmuggelt werden, gelangen aus dem Norden Drogen wie Crystal Meth nach Oberösterreich. Hinzu kommt die Balkan-Route, über die harte Drogen nach Österreich gebracht werden.

Viertel der Anzeigen betrifft Cannabis

Laut dem am Sonntag veröffentlichten Suchtmittelbericht des Bundeskriminalamtes gab es in Oberösterreich im Vorjahr knapp 7.700 Anzeigen wegen Drogendelikten, das ist ein Plus von fast 27 Prozent. Drei Viertel der Anzeigen betreffen den Anbau und Handel von Cannabis, das mit Abstand das am häufigsten konsumierte illegale Suchtmittel ist.

Zwei Drittel aller Anzeigen gegen Inländer

225 Kilo Cannabis hat die Polizei im Vorjahr in Oberösterreich sichergestellt und 184 Cannabisplantagen zugesperrt. Die größte Händlergruppe in diesem Bereich waren im Vorjahr Afghanen. Zwei Drittel aller Anzeigen im Drogenbereich richteten sich gegen Inländer.

„Rückgang ist nicht zu erwarten“

In Summe sind die sichergestellten Mengen - außer bei Kokain - bei allen illegalen Substanzen angestiegen. Wenig optimistisch sieht man beim Bundeskriminalamt in die Zukunft: „Ein Rückgang der Suchtmittelkriminalität ist nicht zu erwarten“, heißt es im aktuellen Suchtmittelbericht.

FPÖ fordert Verschärfung im Suchtmittelgesetz

Der freiheitliche Klubobmann im Landtag Herwig Mahr fordert Verschärfungen im Suchtmittelgesetz, insbesondere zum Schutz Minderjähriger. Es sei längst Feuer am Dach, so Mahr am Sonntag in einer Presseaussendung. Andererseits liege die Zunahme der Anzeigen an der hervorragenden Arbeit der Polizei.

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