Online-Heiratsschwindel aufgeflogen

Gleich drei Frauen aus Linz, Wels und dem Salzkammergut sind im Internet auf Heiratsschwindler hereingefallen. Zu spät kamen ihnen Zweifel - nun ist ihr Geld weg. Die Täter lockten den Frauen in Summe 180.000 Euro heraus.

„Love Scam“ oder „Liebesbetrug“ ist die moderne Form des Heiratsschwindels. Mit gefälschten Profilen lauern die Täter auf Facebook oder in Partnerbörsen und täuschen ihren Opfern erst die große Liebe vor, dann eine finanzielle Notlage. Sie würden im Internet gezielt nach verwitweten oder geschiedenen Frauen und Männern suchen. In die Falle tappen oft einsame Herzen. Nun erstatteten gleich drei Oberösterreicherinnen bei der Polizei Anzeige.

Vermeintlicher Traummann aus Afghanistan

Eine Linzerin ist jetzt um 15.000 Euro ärmer, eine Welserin verlor so 45.000 Euro. Am schlimmsten erwischte es eine Frau aus dem Salzkammergut. Der vermeintliche Traummann knöpfte ihr 120.000 Euro ab. „Der Täter gab an, ein US-Soldat zu sein und bald aus Syrien zurück nachhause zu kommen“, sagt Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt.

Hände auf Computer-Tastatur

ORF

Der Täter gab sich als US-Soldat aus

Er würde mit dem Opfer eine neue Beziehung aufbauen wollen. Dafür brauche er Geld. Die Frau glaubte ihm die Geschichte und überwies ihm acht Mal große Geldbeträge.

„Hart erarbeitete Erfolge“

Die Täter dingfest zu machen war alles andere als einfach. Die Hintermänner sitzen in vielen Fällen im Ausland. „Es ist schwierig, also unsere Erfolge sind hart erarbeitet“, so Sakoparnig. Die Dunkelziffer ist hoch. Denn aus Scham schweigen viele Opfer.