Luger: AUA lässt Linz absichtlich im Stich

Am 27. Oktober wird der letzte Flieger von Linz nach Wien starten. Das gaben die Austrian Airlines (AUA) bekannt. Schon lange hätte die Fluglinie den Linzer Flughafen absichtlich im Stich gelassen, sagt Bürgermeister Klaus Luger.

Am Montag startet der AUA-Flieger von Linz um 5.50 Uhr, 40 Minuten später landet er am Wiener Flughafen. Ein kurzer und nicht besonders günstiger Ausflug, ein Einzelflug kostet mindestens 160 Euro. Nicht überraschend also, dass in den Fliegern nach Wien meistens Geschäftsleute Platz nehmen. ÖBB-Züge fahren täglich bis zu 16 Mal von Linz zum Wiener Flughafen in einer Stunde und 40 Minuten.

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ)

ORF

Bürgermeister Luger: „Die Strecke wurde absichtlich nicht modernisiert“

Ein Aufschrei aus Politik und Wirtschaft blieb aus, bis auf einen: Bürgermeister Klaus Luger ist erbost. „Es ist ein Anschlag auf die Wirtschaft.“

Bürgermeister Klaus Luger: Mit den frühen Flügen von Linz nach Wien können noch die ersten Anschlussflieger erwischt werden. Das ist mit der Zugverbindung von Wien nicht möglich. Deshalb ist die Flugstrecke so wichtig für unsere Wirtschaft.

ooe.ORF.at: Trotzdem trifft das nur eine überschaubare Gruppe von Reisenden. Ist es die Strecke wirklich wert, jetzt Druck zu machen?

Luger: Sie ist es auf jeden Fall wert. Die Passagiere, die von Wien weiterreisen, fliegen ja dann mehr mit AUA oder Lufthansa. Also lässt sich auch mit einer kleinen Zubringerverbindung gutes Geld verdienen.

ooe.ORF.at: Die AUA argumentiert, dass mit der Strecke seit Jahren nur noch Verluste gemacht worden sind.

Luger: Ich habe schon lange den Verdacht, dass die AUA ganz bewusst die Strecke unattraktiv gemacht hat. Es wurden alte Maschinen, ohne Sitzkomfort und Klimaanlagen eingesetzt. Wenn das Angebot moderner gewesen wäre, dann wären auch mehr Menschen geflogen.

Ich glaube, das wurde über die Jahre absichtlich so gehandhabt, damit man jetzt sagen kann, die Nachfrage war nicht da. Ich hätte mir erwartet, dass die Eigentümerin Lufthansa uns mehr unterstützt. So wie sie es bei anderen Zubringerstrecken macht, die nicht gewinnbringend sind.

ooe.ORF.at: Welche Maßnahmen können die Strecke Linz - Wien jetzt noch retten?

Luger: Ich bitte Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ), dass er sich mit demselben Engagement für Linz - Wien einsetzt, wie er es nach der Air Berlin Pleite getan hat, als es darum ging, die Niki-Flieger in Österreich zu behalten. Hofer soll alles versuchen, damit wir hier mit unserem Flughafen Linz nicht abgeschnitten werden.

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