Drogen um 600.000 Euro verkauft

Drogenfahnder aus dem Bezirk Vöcklabruck haben innerhalb weniger Stunden zwei Suchtgiftringe zerschlagen. Ihnen konnte der Handel mit Suchtgift im Straßenverkaufswert von 600.000 Euro nachgewiesen werden. Zehn Verdächtige sitzen in Haft, hieß es am Donnerstag.

Innerhalb weniger Stunden haben die Fahnder die beiden Drogenringe hochgehen lassen, so Hans-Jürgen Hofinger vom Bezirkspolizeikommando Vöcklabruck. Das Ganze passierte bereits im April. Aufgrund der langwierigen Ermittlungen machte die Polizei den Fall erst jetzt öffentlich. Die Verdächtigen sitzen in den Justizanstalten Ried im Innkreis und Wels hinter Gittern.

Drogengeschäfte während des Haftausgangs

Der ersten Bande kamen die Fahnder nach einem Hinweis auf die Schliche. Zunächst geriet ein 24-jähriger Vöcklabrucker ins Visier der Polizisten. Er machte gemeinsame Sache mit einem Drogendealer aus Deutschland. „Es stellte sich heraus, dass dieser ein Häftling ist, der nur im Haftausgang eben seine Suchtgiftgeschäfte organisierte und auch ausführte“, so Hofinger.

Das Duo bot ein Kilogramm Kokain zum Verkauf an. Bei der Drogenübergabe in Schardenberg (Bezirk Schärding) schlugen die Fahnder zu und verhafteten die beiden Verdächtigen und ihre Komplizen. Das sichergestellte Kokain hat einen Straßenverkaufswert von 100.000 Euro.

Drogen-Pkw auf Abfahrt von A1 gestoppt

Den zweiten Drogenring sprengten die Ermittler nur Stunden später. Sie schnappten bei der Autobahnabfahrt Schörfling von der Westautobahn (A1) den mutmaßlichen Kopf der Bande - einen 44-jährigen Dealer aus Seewalchen am Attersee (Bezirk Vöcklabruck). Er wollte mit einem Pensionisten aus Anif (Salzburg) eine größere Menge Drogen von Wien nach Oberösterreich transportieren, so Fahnder Christoph Geyrhofer: „Im Kofferraum des Pensionisten haben wir dann acht Kilogramm Cannabiskraut, hochprofessionell verpackt, vorgefunden – die Täter wurden festgenommen“.

Kurz darauf gab es vier weitere Festnahmen. Die Täter waren für die Polizisten keine Unbekannten. „Die haben gemeinsame Haftstrafen verbüßt, wir wussten, dass sie beste Kontakte nach Holland pflegen - von wo sie vermutlich auch ihr Kokain beziehen.“ Auch für Cannabis hätten sie ihre Bezugskreise gehabt, sagte Ermittler Josef Scheinast.

Die Ermittlungen waren am Donnerstag noch nicht abgeschlossen. Die Fahnder konnten den Banden den Handel mit Suchtgift im Straßenverkaufswert von 600.000 Euro nachweisen. Die Drogen wurden vor allem im Bezirk Vöcklabruck in Umlauf gebracht, wo die Polizei außerdem noch 30 Abnehmer ausforschen konnte. Sie werden bei der zuständigen Staatsanwaltschaft angezeigt.