OÖ zahlt neue Sprachkurse aus eigener Tasche

Weil vom Bund kein Geld mehr für die meisten Deutschkurse für Asylwerber kommt, geht Oberösterreich jetzt eigene Wege. Ab September zahlt das Integrationsressort die Deutschkurse selbst.

Zwei Jahre lang wurden die Kosten geteilt: 60 Prozent zahlte der Bund, 40 Prozent das Land. Jetzt plant das Ministerium, nur noch Deutschkurse für Syrer zu finanzieren - das seien in Oberösterreich gerade einmal 142 Personen (Stand 12. Juni 2018), sagt der zuständige Landesrat Rudi Anschober (Grüne).

180 Euro pro Teilnehmer

Die Länder müssen jetzt Kosten aus eigener Tasche zahlen. Bis auf Niederösterreich werden die Länder trotzdem an den Sprachkursen festhalten, so Anschober. Ab September werden wieder Alphabetisierungs- und Deutschkurse flächendeckend in ganz Oberösterreich angeboten. Kosten wird das dem Integrationsressort 180 Euro pro Teilnehmer. Erreichen will Anschober damit 1.500 Asylwerber, die derzeit noch in der Grundversorgung sind.

Bisher haben mehr als 19.000 Asylwerber an den Deutschkursen in Oberösterreich teilgenommen, inklusive einer Orientierungsschulung zur Verfassung und zur Gleichstellung von Mann und Frau.

„Asyl und Migration vermischt“

Die ÖVP betont, dass für Landeshauptmann Thomas Stelzer als Finanzreferent immer klar gewesen sei, „dass auch wenn der Bund die Mittel für Deutschkurse streicht, am oberösterreichischen Weg festgehalten wird“ - denn die Sprache sei der wichtigste Weg für die Integration.

Kritik kommt von der FPÖ: Staatlich geförderte Deutschkurse sollte nur jenen angeboten werden, die auch sicher hier bleibe würden. FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr, der dem Grünen Landesrat vorwarf, „ständig Asyl und Integration zu vermischen, um mehr Migranten im Land behalten zu können“