Experte bezweifelt Echtheit von Klimt-Gemälde

Nachdem Untersuchungen bestätigen, dass ein vor Jahren in einer Garage bei Linz gefundenes Klimt-Gemälde echt sein soll, zweifelt ein Klimt-Experte weiterhin an der Echtheit Bildes mit dem Titel „Trompetender Putto“.

Seit einigen Jahren laufen die Untersuchungen an einem in einer Garage in Oberösterreich aufgetauchten Gemälde, das Gustav Klimt zugeschrieben wurde. Diese sollen jetzt die Echtheit des Gemäldes „Trompetender Putto“ bestätigt haben. Wie es am Mittwoch in einer Aussendung hieß, wurden bei naturwissenschaftlichen Analysen Signaturen entschlüsselt, die Klimt zuzuordnen seien.

In Garage gefunden

Der „Trompetende Putto“ wurde am Mittwoch im Sprengel Museum Hannover präsentiert. Entdeckt wurde das kreisrunde Gemälde mit einem Durchmesser von rund 170 Zentimetern vor mehreren Jahren von dem Wilhelmsburger Antiquitätenmäzen Josef Renz in einer Garage in der Nähe von Linz. Klimt-Experte Alfred Weidinger, früherer Vizedirektor des Belvedere und nunmehriger Direktor des Leipziger Museums der bildenden Künste, hatte die Echtheit in den vergangenen Jahren wiederholt infrage gestellt.

Bild "Der trompetende Puto"

Gabriele Moser/Josef Renz

Der Wilhelmsburger Antiquitätenmäzen Josef Renz vor dem „Trompetenden Putto“

Zunächst hatte Weidinger das Werk für eine Arbeit des Klimt-Bruders Ernst Klimt gehalten. Mittlerweile ist er zu der Überzeugung gelangt, dass das Gemälde ursprünglich an der Decke der Hofoper in Wien hing. „Die Hofoper wurde 1869 eröffnet, Klimt war damals sieben Jahre alt“, sagte Weidinger gegenüber der dpa. Der Entwurf des Bildes stamme nach seinen Recherchen von Carl Rahl, Eduard Bitterlich habe dann das Originaldeckengemälde ausgeführt.

Signatur für Universität Hannover echt

Laut der Leibniz Universität Hannover bestätige sich die Echtheit der nunmehr gefundenen Signatur insofern, als sie auf vier weiteren, bereits bekannten Klimt-Bilder gefunden worden sei, wie es in der Aussendung heißt. Nach aufwendigen technischen Analysen unter anderem in Japan, Portugal und Spanien wurde das Bild vollständig restauriert.

Der Wilhelmsburger Antiquitäten-Mäzen Josef Renz vor dem "Trompetenden Putto"

APA/TEXTART

Die Ankündigung, dass das Werk ab 22. Juni in Wien im Leopold Museum gezeigt werden soll, wies das Museum gegenüber der APA allerdings zurück. Es habe zwar Vorgespräche gegeben, diese seien jedoch ergebnislos geblieben.

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