Gedenkveranstaltung zum März 1938 in Linz
Der Philosoph Konrad Paul Liessmann sprach vor zahlreichen Vertretern der Stadt, des Landes, der Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie Wissenschaft und Kultur über die „Lehren der Geschichte“ und kam zu dem Schluss, man müsse in viele Richtungen wachsam sein, wenn es darum gehe, Demokratie zu verteidigen und zu stärken.
„Gegen Vereinnahmung und Gleichschaltung“
Liessmann: „Letztlich schützen nur die Stärkung des Individuums, die Verteidigung der Freiheit, die Sensibilität gegen alle Formen von Vereinnahmung und Gleichschaltung, die unbedingte Achtung der Menschen- und Bürgerrechte und die Mündigkeit und Souveränität der einzelnen Menschen vor dieser totalitären Versuchung, der so viele Österreicher im März 1938 erlegen waren.“
ORF
„Ausgleich in den Mittelpunkt des Handelns stellen“
Auch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) erinnerte daran, wie schnell sich - auch in Linz - eine Stimmung des Hasses und der Verfolgung breit gemacht habe: „Wenn es eine Lehre gibt, dann sollten wir den Ausgleich in den Mittelpunkt des Handelns stellen. Dann sollten wir das Zulassen von unterschiedlichen Interessen auch akzeptieren. Wir sollten mit unterschiedlichen Meinungen, solange diese nicht ausgrenzend, verletzend und abwertend sind, wertschätzend umgehen.“ Luger sprach sich für mehr Respekt im Umgang miteinander aus, unabhängig von politischen Grundeinstellungen.