Eierbauern leiden unter Billigimporten

In Oberösterreich werden rund um Ostern etwa zwölf Millionen Eier verspeist. Die Festtagsstimmung ist allerdings durch den steigenden Preisdruck getrübt, so die Landwirtschaftskammer. Vor allem ausländische Billigware setze den Eierbauern zu.

7.000 Hühner gackern auf dem Sireiterhof in Feldkirchen an der Donau vor sich hin. Bäuerin Marianne Mahringer hat derzeit alle Hände voll zu tun. Nicht nur in den Supermärkten ist die Nachfrage nach regionalen Eiern jetzt besonders groß. Auch die Nachfrage nach Ab-Hof-Eiern steigt: „Die Leute wollen schon genau wissen, wo das Ei herkommt. Sie wollen die Bauern kennen, den Hof und die Hühner sehen. Dann sind sie zufrieden.“

85 Prozent aus heimischer Produktion

Neben Weihnachten ist Ostern für die Eier-Bauern die wichtigste Zeit im Jahr. Der frühe Ostertermin stellt die 400 Eier-Bauern im Land allerdings vor große Herausforderungen. Werden doch etwa zwölf Millionen Eier in Oberösterreich rund um Ostern verzehrt. Nur mit rot-weiß-roten Eiern kann der Bedarf nicht gedeckt werden, sagt Franz Karlhuber, der Obmann des Landesverbandes Geflügelwirtschaft: „Wir produzieren 85 Prozent aus heimischer Produktion der verschiedenen Ebenen, also Bio, Freiland und Bodenhaltung. 15 Prozent werden aus der EU importiert.“

Billigimporte drücken Erzeugerpreis

Billigimporte und der Preisdruck setzen den heimischen Eierbauern zu. Nach Ostern sinken erfahrungsgemäß die Preise. Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker: „Das Problem ist, dass die Billigimporte tatsächlich auch den Erzeugerpreis für unsere Bauern drücken. Diese Erzeugerpreise sind aber notwendig, weil natürlich diese Haltungsformen, die auch vom Konsument gewünscht sind, dementsprechend höhere Kosten verursachen.“

Österreich bei den Standards Musterschüler

Bei den Standards sind die österreichischen Betriebe im Übrigen Musterschüler in Europa. Die Käfighaltung von Legehennen ist hierzulande verboten, wobei es bis Ende 2019 noch eine Übergangsfrist gibt. Rund die Hälfte der europäischen Eier stammt immer noch aus Käfigsystemen.