Deutschkurse für Flüchtlinge ungewiss

Eine optimistische Zwischenbilanz zog Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne) im Blick auf die „größte Qualifizierungsoffensive“ für Flüchtlinge in der Geschichte Oberösterreichs. Die Zukunft von Deutschkursen macht ihm Sorgen.

Die meisten Flüchtlinge seien mit Eifer beim Lernen, sagt Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne). Mehr als 19.000 Asylwerber hätten in den vergangenen zwei Jahren an einem Deutsch-Kurs in Oberösterreich teilgenommen – inklusive einer Orientierungsschulung, wo es unter anderem auch um die Gleichstellung von Mann und Frau geht. Rund 500 Asylwerber hätten sogar den Pflichtschulabschluss nachgeholt.

Zukunft der Kurse ungewiss

Weitere 5.000 Asylberechtigte hätten in den vergangenen beiden Jahren bereits Deutschkurse erfolgreich abgeschlossen. Wie es jetzt weitergehe, sei aber unklar, denn die Mitfinanzierung des Bundes ist mit Jahreswechsel ausgelaufen, eine Entscheidung über eine Verlängerung stehe noch aus, so Anschober. Er appelliert daher an die Bundesregierung, eine Fortsetzung des Programms so rasch wie möglich zu beschließen, damit in den kommenden Monaten keine Lücke bei der Schulung entstehe und sich eventuell Deutsch-Trainer neue Jobs suchen.

Sparen bei Integration sei am Teuersten

Laut Anschober geht es bei den Kursen um 2,7 Millionen Euro, die ohnehin bereits im Landesbudget vorgesehen seien, allerdings fehle noch der Finanzierungsbeitrag des Bundes. Ein Sparen bei der Integration sei das teuerste Sparen, das es gebe. Denn viele Qualifikationen würden rasch verlorengehen beziehungsweise ungenützt bleiben - Stichwort ausgebildete Ärzte aus dem Ausland.