Baubeginn für 110-kV-Stromleitung durchs Almtal

Im Almtal ist mit dem Bau der 110-Kilovolt(kV)-Stromleitung begonnen worden. Obwohl laut Gegnern noch nicht alle Rechtsverfahren abgeschlossen seien. "Für die jetzigen Bauarbeiten sind alle Genehmigungen da“, sagt die Energie AG.

Es ist mit Sicherheit eines der emotionalsten Großprojekte, das seit Jahren die Wogen in der betroffenen Region, dem Almtal, hochgehen ließ: Das Projekt der 110-kV-Leitung, die die Stromversorgung von Kirchdorf und der ganzen Region absichern soll.

Baubeginn 110 kV Leitung

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20 Mio. Euro für 24 Kilometer Stromleitung

Vor acht Jahren suchte die Energie AG beim Land um die Bewilligung an, jetzt, zahlreiche Behördenverfahren, Einsprüche und Gerichtsverfahren später, konnte die Energie AG mit den Bauarbeiten beginnen. 20 Millionen Euro soll die knapp 24 Kilometer lange Leitung über Wiesen und durch Wälder kosten. Die Gegner wollen die Leitung unter die Erde verlegt haben, doch das ist der Energie AG viel zu teuer und unwirtschaftlich.

Eine Anrainerin aus Vorchdorf, über deren Besitz die Leitung führen soll, wollte dennoch keinen Grund abtreten. „Wir sind momentan enteignet – es war kein schönes Verfahren, diese Enteignungsgeschichte – aber mir ist es das einfach wert, dass ich für meine Familie, für alle Bauern und Grundbesitzer und für die Natur einfach dieses Zeichen setze.

Gegner hoffen auf UVP

Bei 133 Grundeigentümern gab es 38 Enteignungsverfahren, 33 sind bereits rechtskräftig, bei fünf gibt es noch keinen Bescheid. Die Gegner hoffen auf eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes, dass das Projekt eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) braucht, sagt Michael Praschma, Sprecher der Bürgerinitiative: „Das Schöne bei der Umweltverträglichkeitsprüfung ist, dass Alternativen zum eingereichten Projekt – Erdkabel statt Freileitung – mit angeschaut wird.

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Startschuss für Hochspannungsleitung

ORF-Redakteur Ronald Meyer hat für OÖ heute mit Verantwortlichen und Betroffenen gesprochen.

Im bisherigen Verfahren sei das nicht möglich gewesen, weil da nur das Beantragte geprüft wurde, so Praschma. Der Sprecher der Energie-AG Michael Frostl sagte dazu: „Beim europäischen Gerichtshof (EuGh) geht es darum, ob dieser der Rechtsmeinung Österreichs folgt - die klar festgestellt hat es ist keine UVP notwendig – oder nicht, aber auch ein negativer Bescheid des EuGh ändert eigentlich nichts an der Genehmigung“.

Die Standpunkte sind nach wie vor unversöhnlich. Und so wird auch weiterhin um jeden Meter vor Gericht gekämpft werden.

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