Neue Wärmepumpe sucht billigsten Strom

Ein Verbund von Energie-Unternehmen hat eine schlaue Wärmepumpe konzipiert, die sich für ihren Betrieb billigen Strom aussucht. Das biete ein Sparpotenzial von bis zu 20 Prozent bei den Energiekosten, so die Verantwortlichen am Freitag.

Wind, Sonne und der aktuelle Stromverbrauch, sind Faktoren, die den Strompreis entscheidend beeinflussen - fast stündlich ändert sich dieser. Das war für die Experten von Energie AG Vertrieb und LINZ STROM Vertrieb (gemeinsam bilden sie die ENAMO) der Grund ein neues Preismodell zu entwickeln, das diese Schwankungen berücksichtigt. Die KNV Energietechnik rüstete dann eine Wärmepumpe mit den entsprechenden Modulen aus.

v.l.: ENAMO-Geschäftsführer Michael Baminger und KNV-Geschäftsführer Josef Köttl

ENAMO GmbH

v.l.: ENAMO-Geschäftsführer Michael Baminger und KNV-Geschäftsführer Josef Köttl

Extreme Schwankungen abgefedert

Das neue Preismodell unterteilt den Tag in sechs günstige, zwölf mittelpreisige und sechs höherpreisige Stunden. Durch die fixe Festlegung ist der Preis gedeckelt. Die Kunden profitieren damit von den Vorteilen der Börsenpreise, ohne die Nachteile in Kauf nehmen zu müssen: Günstige Zeiten werden genützt, Ausreißer nach oben aber durch die Deckelung mit dem fixierten Höchstpreis abgefedert, so die Verantwortlichen. Wenn an der europäischen Strompreisbörse der Strompreis ins Negative fällt, kostet der Strom in dieser Zeit sogar gar nichts.

Die Wärmepumpe erhält diese vom Versorger ausgesendeten Preisinformationen und berücksichtigt auch andere Heizfaktoren wie Raumtemperatur, Außentemperatur und andere Parameter, um den Betrieb entsprechend zu steuern. Grundvoraussetzung für dieses Preismodell ist ein aktivierter Smart Meter. Außerdem muss die Wärmepumpe über eine intelligente, ans Internet angebundene Steuerung verfügen, damit sie die Preissignale verarbeiten kann.

„Hoffen auf viele Hersteller als Partner“

Michael Baminger, der Geschäftsführer von ENAMO hofft auf viele weitere Wärmepumpen-Hersteller als Partner. Denn Vorteile ergeben sich nicht nur für die Konsumenten, sondern auch für die Stromlieferanten: Der Verbrauch der Wärmepumpe wird in Tageszeiten verschoben, in denen ausreichend Strom produziert wird - zum Beispiel in Zeiten mit viel Wind oder starker Sonneneinstrahlung, wenn Windkraftwerke oder Photovoltaik-Anlagen besonders viel Energie liefern. Erneuerbare Energieträger können dadurch noch besser in den Strommarkt integriert werden.

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