Streit über Parkgebühren in Freistadt

In der Innenstadt von Freistadt sollen mit 1. März die Parkgebühren erhöht werden. Dagegen regt sich deutlicher Widerstand, denn die Innenstadt von Freistadt kämpft seit Jahren mit der Abwanderung von Geschäften.

Rund um Freistadt entstanden in den letzten Jahren große Geschäfte, die Kunden aus der Innenstadt abziehen. Entsprechend schwierig wurde das Umfeld für Unternehmen im Zentrum. Dennoch werden die Parkgebühren am 1. März erhöht, teilweise sogar verdoppelt - eine Stunde kostet dann einen Euro.

Verdoppelung als „moderate Erhöhung“

Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer (ÖVP) spricht von einer „moderaten Erhöhung“ und verweist darauf, dass die Gebühren seit 2006 nicht angehoben wurden. Man passe sich nur vergleichbaren Städten in der Höhe an, sagt sie. In vergleichbaren Städten ist man aber gerade dabei, die Parkgebühren zu senken, um die Unternehmen und Kunden in den Innenstädten zu entlasten.

Freistadt ist die einzige Stadt im Mühlviertel, die für das Parken unter drei Stunden kassiert. Paruta-Teufer sieht das aber anders: „Wir kürzen die Parkzeit. Wir haben am Vormittag von 9.00 bis 12.00 und am Nachmittag von 14.00 bis 17.00 Uhr. Das wird jetzt die neue Freistunde werden, in der die Leute nach der Arbeit noch in die Innenstadt fahren und nach 17.00 Uhr gratis parken können.“

Opposition: „Parkpolitischer Wahnsinn“

Genau das kritisieren Unternehmer, die Wirtschaftskammer, der Verein Pro Freistadt, der für die Belebung der Innenstadt arbeitet, und die Bürgerliste Wiff, die als einzige gegen die Erhöhung gestimmt hat. Listensprecher Rainer Widmann spricht von einem „parkpolitischen Wahnsinn“, weil dann ab 17.00 Uhr die Dauerparker die Parkplätze blockieren würden.

Sowohl die Bürgerliste, der Verein Pro Freistadt als auch die Wirtschaftskammer sind klar gegen eine Gebührenerhöhung. Widmann fordert stattdessen gebührenfreie Kurzparkzonen mit entsprechender Überwachung, um dem Dauerparken Herr zu werden. Wirtschaftskammer und Pro Freistadt schlagen vor, statt 15 die ersten 30 Minuten gratis parken zu können, um so den kurzen Einkauf in der Innenstadt attraktiver zu machen.

Ohne Parkgebühren wäre Innenstadt zugeparkt

Die SPÖ hat der Erhöhung im Gemeinderat zugestimmt, weil man nur so gegen die Dauerparker etwas tun könne, glaubt der Vizebürgermeister Christian Gratzl. Auf die Frage, ob man mit höheren Gebühren tatsächlich mehr Kunden statt Dauerparker in die Innenstadt bringen wird, sagt er: „Wahrscheinlich wird das nicht der Fall sein. Auf der anderen Seite denke ich, dass es einfach wichtig ist. Würden wir die Parkgebühren einfach weggeben, wer die ganze Innenstadt zugeparkt.“

Das Geld, das durch die Automaten hereinkommt, wird übrigens zur Finanzierung eben dieser Automaten verwendet, laut Bürgermeisterin plane man auch zwei Parkhäuser. Genaueres dazu sei aber noch nicht spruchreif, so Paruta-Teufer.