Zu wenig Impfstoff für Grippe

Laut Medizinern hat die Grippewelle Oberösterreich erreicht. Allerdings ist ausgerechnet jetzt zu wenig vom wichtigsten Grippe-Impfstoff vorhanden, hieß es am Donnerstag. Nachzuproduzieren wäre zu teuer und würde auch zu lange dauern.

Vergriffen seien die beiden Vierfachimpfstoffe, die am besten vor dem derzeit vorherrschenden Grippevirusstamm mit dem Namen „Yamagata“ schützen. Laut dem Arzneimittelhändler Kwizda aus Linz ist ein Vierfachimpfstoff bereits seit Ende Oktober, der andere seit Ende Dezember nur mehr in Restbeständen erhältlich. Eine Nachproduktion wäre teuer und würde mehrere Wochen dauern, hieß es.

Untersuchung im Labor

ORF OÖ

Forschung nach Krankheitserregern

Impfstoffempfehlungen von der WHO

Die Pharmafirmen verlassen sich bei der Herstellung der Impfstoffe auf Empfehlungen, so die Virologin Heidrun Kerschner vom Krankenhaus der Elisabethinen in Linz. „Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden jeweils für die Nord- und Südhalbkugel im halbjährlich wechselnden Abstand die Impfstoffempfehlungen abgegeben – dadurch kann man aber nicht zu 100 Prozent vorhersagen, welche Virenstämme dann wirklich zirkulieren werden“.

Für heuer scheint es, als ob die WHO mit ihren Empfehlungen daneben gelegen ist. Die verfügbaren Dreifachimpfstoffe wirken nicht ausreichend gegen den vorherrschenden Yamagata-Virus. Eine Impfung habe aber trotzdem Sinn, weil eine Mehrfachimpfung eben nicht nur den einen Virustyp abdecke.