Wetterbilanz: 2017 zu warm und zu trocken

Das Jahr 2017 ist aus meteorologischer Sicht kein Jahr der Extreme gewesen. In Summe fällt es jedoch zu warm und zu trocken aus. Im Vergleich ist 2017 das achtwärmste Jahr der 250-jährigen Messgeschichte.

Auch heuer ist es wärmer gewesen - in Oberösterreich um 0,9 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel. Begonnen hat 2017 mit einem der kältesten Jänner seit 30 Jahren. Am kältesten war es am 7. Jänner in Aspach (Bezirk Braunau), mit -21,8 Grad.

Aufzeichnungen von Wetterdaten, Stift Kremsmünster; v.l.: Pater Amand Kraml, Wolfgang Traunmüller (BlueSky), Rudi Anschober (Grüne)

ORF

Das erste Wetterbuch zählt zu den Kostbarkeiten des Stiftes Kremsmünster

Wetteraufzeichungen:

Die ältesten Wetteraufzeichnungen Österreichs stammen aus dem Stift Kremsmünster: Am 28. Dezember 1762 erfolgte der erste Eintrag ins Klimatagebuch des Stiftes.

Dann folgten viele warme Monate, darunter der wärmste März und der zweitwärmste Juni in der Messgeschichte. Generell lasse sich feststellen, dass sich die Wärme im Jahresverlauf nach vorne verlagert habe, sagte Bernhard Niedermoser, Chefmeteorologe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik für Oberösterreich und Salzburg, im ORF OÖ-Interview. Der Meteorologe sieht darin eines der Anzeichen für den Klimawandel.

„Juni wird Parade-Sommermonat“

„Heuer waren die Monate Februar, März und bis Mitte April relativ warm“, und es zeige sich immer öfter, dass der Juni zum Parade-Sommermonat wird. Der Hitzerekord 2017 wurde dennoch mit 36,8 Grad am 1. August in Schärding gemessen. Und noch eines war in diesem Jahr herausstechend: die Trockenheit. „In dreiviertel des Landes gab es zwei bis drei Monate, die außergewöhnlich trocken waren – Juni und Juli – speziell im Bezirk Freistadt wurden nur 60 bis 70 Prozent des mittleren Jahresniederschlages erreicht“.

Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es heuer in Oberösterreich keine Hochwasserereignisse und kaum heftige Unwetter - eines wird aber in Erinnerung bleiben: das Unwetter, durch dessen Sturm am 18. August in St. Johann am Walde (Bezirk Mattighofen) zwei Menschen getötet wurden.