Neues Konzept für Brucknerfest präsentiert

Mit seinem 1. Brucknerfest-Programm legt Dietmar Kerschbaum als neuer Brucknerhaus-Direktor ein Konzept vor, das Bruckner nicht nur als Aushängeschild einsetzt, sondern das sich bis ins Detail am Leben und Wirken Bruckners orientiert.

Die Lebensdaten Bruckners mit Geburtstag am 4. September und Sterbetag am 11. Oktober bilden nunmehr den fixen Zeitrahmen für das Brucknerfest. Das bedetet, dass fortan sämtliche Klangwolken und Teile des Ars Electronica Festivals in das Brucknerfest integriert sind.

„Fokussierung auf Bruckner“

Damit erreicht Kerschbaum rein äußerlich eine klarere Struktur im Linzer Festivalherbst, inhaltlich erhält das Brucknerfest ein schärferes Profil, ganz im Sinne von Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ): „Ich glaube, das hilft auch Linz. Es ist eine Konzentration und Fokussierung auf Bruckner, zeigt aber mit dem Programm, dass Bruckner vielschichtig dargestellt wird. Es ist das, was wir uns erwarten“, so Luger.

Konzerte an Wirkungsstätten Bruckners

Konzerte an den Wirkungsstätten Bruckners in Ansfelden, St. Florian, im Alten und im Neuen Dom bilden die Eckpfeiler. Neu im Konzept sind spezielle Programme, die sich auf das unmittelbare Umfeld Bruckners beziehen, wie etwa ein nachgestellter Konzertabend aus dem Jahr 1868 oder eine Lesung mit Bruckner-Briefen.

Daniel Kehlmann ist Festredner

Das symphonische Schaffen Bruckners und seiner Zeitgenossen Hector Berlioz und Richard Wagner liegt in den Händen des Bruckner Orchesters bzw. der Münchner Philharmoniker. Zu den Höhepunkten zählen Liederabende mit Bariton Matthias Goerne bzw. Tenor Jonas Kaufmann. Bei den speziell für das Brucknerfest konzipierten Programmpunkten setzt Kerschbaum auf bewährte heimische Künstler bis hin zum oö. Jugendsinfonieorchester, dem erstmals die Umrahmung des Festaktes am 9. September obliegt. Festredner wird Autor Daniel Kehlmann sein.

Aussprache nach Zwist

Die Auseinandersetzung um eine angebliche Äußerung des künstlerischen Vorstandsdirektors der LIVA, Dietmar Kerschbaum, der ebenfalls noch neue Chef des Bruckner Orchesters, Markus Poschner, sei ein drittklassiger Dirigent, war ebenfalls Thema bei der Antrittspressekonferenz. Der neue künstlerische Vorstandsdirektor der LIVA bat, diesbezüglich auf die Zukunft zu schauen. Auch seine angekündigten, selbst aufgestellten finanziellen Mittel würden noch Zeit brauchen.

„Wir brennen beide und ich denke, dass wir das mit der Musik Bruckners zeigen werden“, betonte Kerschbaum in Richtung Poschner. „Es tut mir leid, dass ich Markus Poschner da hineingezogen habe.“ Der Frage, ob die Worte „drittklassiger Dirigent“ gefallen sind, wich er aus. Es habe eine persönliche Aussprache mit Poschner gegeben, „vor dem Orchester“. Kerschbaum lud ein, mit ihm durch das Brucknerhaus zu gehen, mit Mitarbeitern zu plaudern und sich selbst von seiner Persönlichkeit zu überzeugen.

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