Neuer Brucknerhaus-Chef gibt erste Einblicke

Der neue Brucknerhaus-Chef Dietmar Kerschbaum hat bisher nur wenig über seine Pläne für das Konzerthaus geäußert. In einem exklusiven Interview hat er dem ORF OÖ bereits Einblicke in den neuen Fahrplan gegeben.

In sein Vorstandsbüro ist der neue Brucknerhauschef noch nicht übersiedelt. Die monatelangen Planungen für das in die Jahre gekommene Konzerthaus an der Donau hat Kerschbaum aber bereits bewerkstelligt.

Brucknerfest wird eine Woche früher eröffnet

Was das Brucknerfest betrifft, ist im kommenden Jahr einiges neu: So wie zum Beispiel das Eröffnungsdatum, das nun - um eine Woche vorverlegt - auf den 4. September 2018 fällt. Der Geburtstag von Anton Bruckner. Das Ende des Brucknerfestes wird der 11. Oktober - der Sterbetag des Komponisten sein: „Die Welt weiß dann zum Beispiel, wann der Bruckner geboren worden ist“, so Kerschbaum.

„Brucknerfest soll A-Festival werden“

30 Eigenveranstaltungen umfasst das Brucknerfest 2018, das - wie Kerschbaum es nennt - in Zukunft zu einem A-Festival avancieren soll. Überdies wolle man mit dem Brucknerfest hinaus aus dem Konzerthaus in die Stadt zu den Menschen gehen: „Wir werden auf alle Fälle in den alten Dom gehen, wo Bruckner mit der bekannten Orgel gewirkt hat. Aber auch in den neuen Dom, wo er die Festkantate 1862 gemacht hat. Wir wollen, dass man den Bruckner erlebt, einatmet und auch kulinarisch riecht.“

Wichtigstes Bindeglied für zukünftige Vorhaben sei natürlich das Bruckner Orchester mit seinem Chefdirigenten Markus Poschner, so Kerschbaum: „Ein Aushängeschild, auch für den genius loci. Mit dem Markus Poschner zusammen haben wir eigentlich einen wunderschönen Weg.“

Auch die Gastronomie im Brucknerhaus könnte sich bald ändern, genauso wie die Konzertbesuche, die Dietmar Kerschbaum künftig inhaltlich einbegleiten und kulinarisch ausbegleiten möchte: „Es gibt Foyergespräche, es gibt Einführungskurse, und wir werden für die Jugend wahnsinnig viel machen.“

„An dem messen, was angekündigt wurde“

Was die Finanzierung seines Programms betrifft, ist Dietmar Kerschbaum medial in die Kritik geraten. Von einem 600.000 Euro-Budget-Loch war da gar die Rede gewesen. Das sei schlichtweg falsch, kontert der Linzer Bürgermeister: „Deswegen bin ich auch sehr davon überzeugt, dass wenn der Wirtschaftsplan, den ja jetzt auch die Aufsichtsratsmitglieder offiziell bekommen, auf dem Tisch liegt, diese Diskussion erledigt ist. Denn es wird ein Wirtschaftsplan sein, so wie ich alle Wirtschaftspläne vorlege, der ausgeglichen und korrekt ist.“

Er stehe hinter Dietmar Kerschbaum sowie dem gesamten Führungsteam des Brucknerhauses, so Luger: „Man soll die Menschen an ihrer Leistung messen, an dem, was sie wirklich bringen und auch angekündigt haben.“

Sponsorensuche für die Finanzierung

Der neue Brucknerhauschef nimmt die Kritik gelassen und fügt hinzu: „Ich habe mich vor ein paar Tagen mit dem Franz Welser-Möst getroffen, wo wir auch darüber diskutiert haben, dass es nicht sein kann, dass es nur immer in der Budgetierung der Stadt oder des Landes sein soll.“ Heißt also: Sponsoren für seine Ideen zu begeistern. Und das könnte dem 47-Jährigen Burgenländer, der in der Branche den Ruf eines geschickten Netzwerkers genießt, tatsächlich gelingen. Das Brucknerfest-Budget wird übrigens am Freitag beschlossen.

Neuer Brucknerhauschef gibt erste Einblicke

Dietmar Kerschbaum hat dem ORF OÖ exklusiv einen ersten Einblick in seine Pläne gegeben.

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