Sesselrücken im gespag-Vorstand

Im Vorstand der landeseigenen Spitalsgesellschaft gespag laufen in den nächsten Wochen die Verträge der Vorstände aus. Während ÖVP-Mann Karl Lehner als Fixkandidat gilt, wackelt der Vertrag seines roten Gegenübers Harald Geck.

Ein Bewerber für Gecks Posten soll angeblich der Unfallchirurg Harald Schöffl, der ursprünglich einmal der SPÖ und jetzt der FPÖ zugerechnet wird, vom Kepler Uniklinikum sein. Er bewarb sich schon einmal im Jahr 2008, zog damals aber seine Kandidatur zurück, nachdem ihm die SPÖ klargemacht hatte, dass sie ihn nicht unterstützen werde.

gespag- Vorstand: Harald Geck, Vorstandssprecher Karl Lehner

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gespag- Vorstand: Harald Geck, Vorstandssprecher Karl Lehner

Schöffl sei keineswegs ein FPÖ-Kandidat, stellt der freiheitliche Klubobmann im Landtag, Herwig Mahr, im ORF-Interview klar: „Wir haben dezidiert keinen freiheitlichen Kandidaten im Rennen. Ich weiß nur, dass ein derzeitiger Vorstandsdirektor auf einem SPÖ-Ticket sitzt.“

Kritik an SPÖ-Besetzungspolitik

Nachdem die SPÖ von Wahl zu Wahl verliere, aber immer versuche, ihre Positionen zu festigen, sei die FPÖ der Meinung, dass ein „Spiel der freien Kräfte“ mit dem Ergebnis „der bessere soll vorne sein“ die beste Lösung wäre, so Mahr. Sollte sich Geck im kommenden Hearing durchsetzen, „dann ist er vorne“. Als Beispiel für die Auswahl des besten Kandidaten nennt Mahr die Bestellung des Finanzvorstandes der Energie AG, bei dem die FPÖ für den „herausragenden Kandidaten“ gestimmt habe, auch wenn er der SPÖ zugerechnet wird.

Herwig Mahr im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker:

Dass die SPÖ aber bei den Postenbesetzungen der letzten Jahre, etwa in der Wohnungswirtschaft, nur SPÖ-Direktoren schafft, müsse ein Ende haben und Mahr fordert ein Ende der Automatik „nur weil einer ein SPÖ-Buch hat, ist er der Beste – das werden wir schon abstellen.“

Hearing soll entscheiden

Im Fall der Besetzung des gespag-Vorstands werde das Hearing entscheiden und nicht die Parteizugehörigkeit, sagte der freiheitliche Klubobmann im Interview mit dem ORF Oberösterreich.

Zusammenlegungen möglich

Wer auch immer in den Vorstand kommen wird, die Verträge werden auf zwei Jahre beschränkt sein. Möglicherweise wird es dann eine Verschmelzung von Keplerklinikum und der gespag geben.

Laut Mahr wird darüber auch nachgedacht: „Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP) hat in den nächsten Jahren einiges vor und daher ist sinnvoll, die Zeitrahmen der Verträge zu begrenzen.“ Sollten sich Synergien durch eine Zusammenlegung nutzen lassen, dann sei er „absolut dafür“, so Mahr im ORF-Interview.

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