Großer Preisverfall bei Holz

Die Holzernte ist für Landwirte heuer ein Verlustgeschäft. Die Nadelholzpreise sind durch Borkenkäferbefall und Sturmschäden dramatisch verfallen. Jede Lkw-Ladung bedeutet für die Waldbauern derzeit 1.000 Euro Verlust.

Zuerst kamen die Hitze und die Dürre. Beide sorgten dafür, dass sich der Borkenkäfer in den Fichtenwäldern stark ausbreiten konnte. 700.000 Festmeter Holz waren betroffen - das entspricht einer Waldfläche von mehr als 20 Quadratkilometern oder einem Drittel der gesamten Holzernte in Oberösterreich.

Schadholz nach Stürmen nahezu unverkäuflich

Dann kamen die Stürme im August und Ende Oktober. Ihnen fielen vor allem im Innviertel und im Mühlviertel rund 300.000 Festmeter Holz zum Opfer - das sind fast zehn Quadratkilometer Wald. Die Waldbauern mussten das Schadholz rasch abtransportieren, doch die Lager der Sägewerke waren bereits voll. So blieb den Waldbesitzern nichts anderes übrig, als die Fichtenstämme an den Wegrändern in Stapeln aufzuschichten und abzuwarten. Das Schadholz blieb praktisch unverkäuflich liegen und verlor dadurch weiter an Wert.

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ORF

Land schnürte Forstpaket und erhöhte Beihilfensätze

Bei den momentanen Preisen bedeutet eine Lkw-Ladung Holz für die Waldbesitzer einen Verlust von 1.000 Euro. Mit einem Forstpaket und höheren Beihilfensätzen versucht das Land, die Belastung teilweise aufzufangen. Für Holztransporte wurde sogar befristet das höchstzulässige Gesamtgewicht von 44 auf 50 Tonnen angehoben, damit das Schadholz rascher abtransportiert werden kann.

Hoffnung auf Besserung

Was die Preisentwicklung betrifft, besteht laut Landwirtschaftskammer Hoffnung auf Besserung. Doch mittelfristig werden die Waldbauern von der Fichte auf andere Hölzer umsatteln müssen, ist man im Agrarressort des Landes überzeugt. Denn die Erderwärmung lässt erwarten, dass der Anbau von Fichten langfristig nur noch im Bergland und in höheren Lagen des Mühlviertels sicher ist.

„Neue Waldbaukonzepte erforderlich“

Insbesondere in den Tieflagen seien neue Waldbaukonzepte erforderlich, heißt es bei der Landwirtschaftskammer. Einerseits müsse mehr Laubholz aufgeforstet werden, das - abgesehen von der Esche - kaum vom Preisverfall betroffen ist. Andererseits sollten die Waldbesitzer auf robustere Nadelhölzer wie Tanne, Lärche und Douglasie setzen.

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