Sturm: Friedhof gesperrt und Feste abgesagt

Die Sturmwarnung hat in OÖ weitere Konsequenzen. Zwei Feuerwehr-Zeltfeste wurden bereits abgesagt. Auch der Barbarafriedhof in Linz werde gesperrt, weil nicht für die Sicherheit der Besucher garantiert werden könne, hieß es.

Das Sturmtief mit dem russischen Kosenamen „Grischa“ für Gregor hat bei seiner Überquerung von Deutschland kaum etwas an Stärke eingebüßt, so die Meteorologen am Samstag - für Sonntag erwarten sie teilweise Orkanstärke bis zu 120 Kilometer pro Stunde (km/h).

Barbarafriedhof Oktober

ORF/kelp

Barbarafriedhof im Herbst

„Das erste Mal seit zehn Jahren“

Es ist seit über zehn Jahren, das erste Mal, dass der Friedhof ganztägig gesperrt werden müsse, so Clemens Frauscher von der Verwaltung. Mitte Jänner 2007 hatte das Orkantief Kyrill, eine vorübergehende Schließung zum Schutz der Besucher und aller dort Beschäftigten notwendig gemacht. Die Spitzengeschwindigkeit erreichte „Kyrill“ in Oberösterreich auf dem Feuerkogel mit 207 km/h, in Wolfsegg am Hausruck wurden 147 km/h gemessen. Mehr dazu in Kyrill richtet schwere Schäden an (ooe.ORF.at, 19.1.07)

Auf dem insgesamt zwölf Hektar großen Areal eines der ältesten Friedhöfe in Oberösterreich stehen 1.200 Bäume, rund ebenso viele Großsträucher und 2.000 Meter Hecken. „Bei Windgeschwindigkeiten jenseits der 100 km/h-Marke kann es eben auch bei gesunden Bäumen Schäden geben, da wollen wir nichts riskieren.“ Auch wenn es vor Allerheiligen besonders ungünstig ist, weil viele ihre Gräber verschönern wollen, bleibe der Barbarafriedhof den ganzen Tag geschlossen. Für Montag gelten wieder die gewohnten Öffnungszeiten, so Frauscher.

„Verschärfung der Druckgegensätze“

60 bis 80 Stundenkilometer erreicht der Wind im Alpenvorland noch im Laufe des Samstagnachmittags. Am Sonntag verschärfen sich die Druckgegensätze in den Luftströmungen deutlich und der Sturm erreicht teilweise Orkanstärke, so ORF-Meteorologe Michael Butschek in Radio Oberösterreich Samstagfrüh.

Wettersatellitenbild

ORF

Weitere Details zum Wetter (wetter.ORF.at)

10.00 bis 13.00 Uhr ist heikelste Zeit

90 bis 110 km/h sind am Sonntag in ganz OÖ „keine Ausnahme“. Für den Zentralraum und entlang der Donau prognostizieren die Meteorlogen Windspitzen bis 120 km/h. Der heikelste Zeitraum ist laut Butschek der späte Vormittag über die Mittagszeit, „so zwischen 10.00 und 13.00 Uhr erwarte ich die höchsten Windgeschwindigkeiten - auf den Bergen sind 150 km/h möglich".

„Im Freien in Lebensgefahr“

Bei den orkanartigen Böen ist man im Freien in Lebensgefahr, so die Experten. Schon kleine Gegenstände können wie Geschosse wirken. Leichte Gartenmöbel, Sichtschutzplanen, Plakatständer und ausgeleerte Pflanzkübel sollten verankert oder am besten weggeräumt werden. Bei solchen Windgeschwindigkeiten muss auch damit gerechnet werden, dass sich Dachziegel lösen oder von Bäumen Äste abbrechen. „Wenn man schon hinaus muss, dann gut auf die Umgebung achten“, rät Markus Vogelhuber vom Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich. Gehwege durch oder entlang von Alleen, Baustellen sollte man meiden.

Die Verkehrsteilnehmer müssten damit rechnen, dass Windböen mitunter ihre Fahrzeuge verrücken können. Die beste Möglichkeit den Sturm unbeschadet zu überstehen ist zu Hause zu bleiben, so Vogelhuber.

Keine Feste in Voitsdorf und Vorderweißenbach

Johannes Pühringer vom Feuerwehr-Musikverein Voitsdorf in der Gemeinde Ried im Traunkreis (Bezirk Kirchdorf an der Krems). Die für Samstag geplante Halloween-Party ist abgesagt. “Wir haben die ganzen letzten Tage die Wetterberichte genau verfolgt“, bei den angekündigten Sturmstärken könne aber nicht mehr gewährleistet werden, dass die Zelte halten. Auch für das Gelände kann keine Garantie übernommen werden. „Wir wollten kein Risiko eingehen, dass wir in Voitsdorf ein zweites St. Johann bekommen.“ Das geplante Halloween-Fest wird um eine Woche verschoben, so Pühringer.

Festabsage

FF Bernhardschlag

Das Discozelt der Feuerwehr Bernhardschlag

Die Feuerwehr Bernhardschlag in Vorderweißenbach (Bezirk Urfahr-Umgebung) hat sich bereits am Freitag entschieden, eine seit 15 Jahren stattfinde Disco abzusagen. Leicht sei diese Entscheidung nicht gewesen, sagte Kommandant Bernhard Kastner im Gespräch mit ORF-Redakteurin Stephanie Mittendorfer. „Wir hatten eine Kommandositzung und haben die Für und Wider abgewogen“, und dann sei der einstimmige Beschluss gefasst worden, das Fest für dieses Wochenende abzusagen. „Einfach zur Sicherheit für unsere Veranstaltungsbesucher.“

Links: