Immer mehr Schmetterlinge sterben aus
70 Prozent der Tagfalter und die Hälfte aller Nachtfalter seien gefährdet. Dieses düstere Zukunftsbild zeichnet Schmetterlingsforscher Peter Huemer: „Es ist sicher die Hälfte der Wiesenschmetterlinge akut gefährdet. Zum Teil sieht es noch dramatischer aus.“ In anderen Bundesländern sehe der Verlust ähnlich aus, so der Schmetterlingsforscher.
Von Landwirtschaft bedroht
Dies sei eine gefährliche Entwicklung, denn die Schmetterlinge stehen stellvertretend für alle Insekten und die sind wiederum relevant als Nahrung für Vögel oder Fledermäuse.
ÖBf-Archiv/F. Kovacs
Zunehmende Verbauung der Lebensräume
Eine Hauptursache für die Bedrohung der Schmetterlinge, sei die zunehmende Verbauung ihrer Lebensräume durch Infrastruktur. Problematisch sei aber auch die intensive Landnutzung durch die industrielle Landwirtschaft, etwa der Einsatz von Pestiziden, so Huemer: „Es gibt kaum mehr Blühstreifen, und vor allem werden auch ehemals nicht gedüngte Flächen jetzt verstärkt gedüngt.“
Mehr Blühstreifen gefordert
An diesem Punkt setzt auch Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) an und fordert wieder mehr Blühstreifen auf Feldern. Zugleich fordert er, dass die Förderprogramme für die Landwirtschaft den Artenschutz künftig beinhalten sollen.
ORF
Auch wenn wissenschaftlich fundierte Daten fehlen, regionale Studien belegen, dass Oberösterreich derzeit mit gut 2.800 Arten noch relativ gut aufgestellt ist. Allein im Nationalpark Kalkalpen konnten mehr als 1.500 Schmetterlingsarten nachgewiesen werden. Er zählt damit zu den Schmetterlingsparadiesen in Österreich. Der Unabhängige Bauernverband unterstützt die Forderung, Blumenwiesen stärker zu erhalten.
Experten-Tipp: Für möglichst viel Lebensraum für Schmetterlinge im eigenen Garten, wird empfohlen:
- Nicht die ganze Wiese mähen
- Einheimische Büsche, Blumen und Sträucher setzen
- Auf künstliche Beleuchtung verzichten