Immer mehr Junge mit psychischen Problemen

Beinahe jedes vierte Kind gilt heute als psychisch auffällig. Und jeder vierte Jugendliche hat psychische Probleme. Dabei kann schon ein Anruf beispielsweise beim „ElternTelefon“ - die Situation im Familienkreis deutlich entspannen.

Zu hoher Leistungsdruck, zu wenig Freiräume, zu wenig Rückhalt und Konflikte in den Familien - das macht Kindern und Jugendlichen zu Schaffen. Viele sind hyperaktiv, depressive Symptome aber auch Aggressionen, Ess- und Angststörungen nehmen rasant zu. Ein Viertel der Kinder- und Jugendliche zeigen psychische Auffälligkeiten, sagt Kinder- und Jugendpsychiater Adrian Kamper.

Mensch hockend in Ecke dunkler Raum

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Jeder vierte Jugendliche hat psychische Probleme

Hilfe zu suchen, fällt vielen betroffenen Familien schwer. Diese Erfahrung machen die Experten des Eltern-Telefons der katholischen und evangelischen Kirche jeden Tag aufs Neue. „Die Kontakte kommen, wenn es brennt. Leider. Es wäre schon besser, früher Hilfe zu suchen und nicht erst, wenn man mitten im Konflikt steht“, sagt Barbara Lanzerstorfer-Holzner, Leiterin des ElternTelefons.

V. l.: Barbara Lanzerstorfer-Holzner (Projektleiterin ElternTelefon), Adrian Kamper (Klinikum Wels-Grieskirchen), Silvia Breitwieser (Leiterin TelefonSeelsorge OÖ)

Diözese Linz

v.l.: Barbara Lanzerstorfer-Holzner (Projektleiterin ElternTelefon), Adrian Kamper (Klinikum Wels-Grieskirchen), Silvia Breitwieser (Leiterin TelefonSeelsorge OÖ) bei der Pressekonferenz am Montag zum Thema

Sichere Beziehungen besonders wichtig

Das ElternTelefon bietet Müttern und Vätern ein offenes Ohr. Anonym und kostenlos. Es ist unter der Nummer 142 rund um die Uhr erreichbar. Die Hilfe zur Selbsthilfe steht dabei im Vordergrund.

Kinder brauchen für ihre seelische Gesundheit vor allem eins, weiß Kinder- und Jugendpsychiater Adrian Kamper: „Das Wesentliche für die Entwicklung sind gesunde, sichere Beziehungsmuster, in denen man aufwächst.“ Auch ein Wechsel der Perspektive kann ein wichtiger Schritt sein. Die Experten empfehlen da, die Welt mit den Augen des Kindes zu sehen.

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