Falsche Infusion: Ermittlungen gegen Mitarbeiter
In zwei der vier möglichen Fälle geht es um „den Verdacht der fahrlässigen Tötung unter besonders gefährlichen Umständen“, sagte Staatsanwalt Andreas Pechatschek am Samstag. Konkret werde der Tod eines 61-jährigen Oberösterreichers und einer betagten, sehr schwer erkrankten Frau untersucht. Die anderen beiden Opfer sind am Leben, ob sie aufgrund der falschen Medikation Beschwerden hatten, sei ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen, so Pechatschek.
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Vier bis fünf Personen kommen in Frage
Anhand der Dienstpläne der Intensivstation kommen laut dem Staatsanwalt vier bis fünf Personen infrage, die zwischen dem 20. und 30. September den Patienten falsche Infusionen gegeben haben könnten. Ebenso wie jener bereits bekannte Pfleger dürften auch sie vor der Medikamentengabe nicht mehr das Etikett auf dem Gebinde überprüft haben.
„Menschliches Versagen vermutet“
Dass dieses vermutete menschliche Versagen wegen Überarbeitung aufgrund von Personalmangels auf der Intensivstation geschehen sein könnte, hielt GESPAG-Sprecherin Jutta Oberweger laut APA für unwahrscheinlich. Der gesetzlich vorgeschriebene Schlüssel von 2,5 Pflegern pro Bett sei in Kirchdorf erfüllt.
Bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geht es vor allem um die Frage, ob die Medikamente aus Fahrlässigkeit zunächst falsch einsortiert und dann verabreicht wurden, ohne sie auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Die Ermittlungen werden vom Landeskriminalamt geführt.
Links:
- Rote Punkte gegen Verwechslung von Infusionen (ooe.ORF.at)
- 61-Jähriger verstarb nach falscher Infusion (ooe.ORF.at)