Jede halbe Stunde ein Wildunfall

In Oberösterreich passiert statistisch gesehen alle 36 Minuten ein Unfall mit einem Wildtier, so die Experten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit am Mittwoch. Die Warnschilder würden oft ignoriert, zeigt die Studie außerdem.

Im Vorjahr wurden 47 Menschen bei Zusammenstößen mit Rehen und anderen Wildtieren verletzt, manche davon schwer. Fast 15.000 Wildtiere sterben jedes Jahr auf Oberösterreichs Straßen.

Toter Rehbock nach Wildunfall

ORF

Toter Rehbock nach Wildunfall

In den Morgenstunden und abends sind Wildtiere am aktivsten. Dies spiegelt sich auch in der Unfallstatistik wider: Die meisten Unfälle ereignen sich zwischen 5.00 und 7.00 Uhr sowie 20.00 und 23.00 Uhr. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit, der Versicherungsverband und die Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände raten zu erhöhter Vorsicht.

„Werden kaum langsamer“

Die Verantwortlichen seien bemüht, das Gefahrenzeichen „Achtung Wildwechsel“ immer in Übergangsbereichen zwischen Wald und Feld aufzustellen, wo das Risiko eines Wildunfalles besonders groß erscheint. Die Analyse des Kuratoriums zeigte aber auch, dass die Warntafeln - unabhängig von der Uhrzeit - häufig ignoriert werden. Kaum ein Auto werde in diesem Bereich wirklich langsamer.

Runter vom Gas!

Die Experten raten: vorausschauend fahren und runter vom Gas!

Wildunfälle müssen angezeigt werden

Wenn sich der Unfall nicht mehr vermeiden hat lassen, ist laut Verkehrsexperten des ARBÖ eines besonders wichtig. Jeder Wildunfall muss bei der Polizei gemeldet werden, sonst riskiert man eine Anzeige wegen Fahrerflucht. Ein angefahrenes Tier darf auch auf keinen Fall mitgenommen werden, weil das auch als Wilddiebstahl angesehen werden könnte.

Der ÖAMTC rät:

  • Warnblinkanlage einschalten
  • Warnweste anlegen
  • Unfallstelle mit einem Pannendreieck absichern
  • eventuell verletzte Personen versorgen
  • Polizei oder örtliche Jägerschaft verständigen
  • verletzte oder getötete Tiere keinesfalls berühren

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