Wahlkampffieber im Internet
Abseits der Plakatfronten an den Straßenrändern tobt ein anderer Wahlkampf - der im Netz. Online können sich die Kandidaten uneingeschränkt so präsentieren, wie sie es wollen – ungefiltert sozusagen. Da findet man dann etwa Sebastian Kurz mit Meerschweinchen oder Christian Kern am Stammtisch.
Persönlicherer Zugang für übliche Inhalte
Für den Politologen Peter Filzmaier sind die neuen Medien eine Chance, die üblichen Inhalte mit einem persönlicheren Zugang zu versehen. Was allerdings laut Filzmaier auch nur eine Halbwahrheit ist, denn zumindest in den größeren Parteien macht das natürlich ein eigenes Team und nicht der Kandidat selbst.
ORF
Gerne wird auch die Größe der Gefolgschaft im Facebook als Stimmungsbarometer herangezogen. Da sind Experten aber skeptisch, denn hinter jedem Fan steckt nicht zwingend ein potentieller Wähler. Ob Facebook-Freund oder nicht, die Information, die wir über uns selbst im Netz hinterlassen, kann von Parteien genützt werden. Zum Beispiel für sogenannte „Dark Posts“, also Werbung für nur eine ganz bestimmte Zielgruppe. Damit sollen vor allem Wechselwähler angesprochen werden.
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Aber auch die eigene, bereits treue Gefolgschaft soll mit Onlinemitteln zum Laufen gebracht werden. So hat das Team von Sebastian Kurz eine eigene App, in der seine Unterstützer mit Aufgaben motiviert werden sollen.
Budgets bleiben Betriebsgeheimnis
Ein wohlgehütetes Geheimnis bleibt, wie viel die Parteien für ihren Social Media Wahlkampf ausgeben. Laut FPÖ sind es 15 Prozent des Wahlbudgets, bei den Großparteien soll es jeweils gut eine Million Euro sein.