„Orden und die Medizin“ im Zahnmuseum Linz

Österreich hat im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine führende Rolle in der Zahnmedizin gespielt. Ab Dienstagabend kann man im Linzer Zahnmuseum auf eine Reise in die Welt der Militärärzte und ihre Orden gehen.

Die österreichische Geschichte der Zahnmedizin hat eine lange Tradition. 1787 wurde Georg Carabelli geboren, der sich bereits mit 19 Jahren als Chirurgiestudent in der Wiener Universität einschrieben ließ.

Zahnarzt der kaiserlichen Familie

Nach einigen Jahren als Feldchirurg war er unter anderem auch Zahnarzt der kaiserlichen Familie, und von Kaiser Franz II. erhielt er die Erlaubnis, Vorlesungen über Zahnheilkunde zu halten, so der Kustos des Linzer Zahnmuseums, Wilfried Wolkerstorfer: „Es war so, dass Carabelli einer der ersten war, der sich wissenschaftlich mit der Zahnheilkunde befasst hat. 1822 hat er auch ein Lehrbuch geschrieben. Darauf aufbauend hat er eine Schule gegründet, die dann auch in den Wiener medizinischen Schulen eine bedeutende Stellung erreicht hat.“

„Orden und die Medizin“

Die aktuelle Ausstellung, die Dienstagabend eröffnet wird heißt „Orden und die Medizin - Österreichische Militärärzte im Spiegel ihrer Auszeichnungen“. Denn die Orden seien eigentlich das Sichtbarmachen von Verdiensten, so Wolkerstorfer: „Im 19. Jahrhundert war für viele Mediziner, nicht nur Zahnärzte, die materielle Absicherung durch den Dienst in der k.u.k.-Armee der einzige Weg, ein Studium zu absolvieren.“

Orden Zahnmuseum

Zahnmuseum Linz

Orden als Sichtbarmachen von Verdiensten

Zahnersatz aus Elfenbein gefertigt

Und so haben auch einige Militärärzte wichtige Beiträge zur Entwicklung der modernen Medizin geleistet. So war Georg Carabelli beispielweise der erste, der einen Zahnersatz aus Elfenbein fertigte. Nachdem im Vorjahr das Wiener Zahnmuseum aufgrund Geldmangels schließen musste, habe man Teile der Sammlung nach Oberösterreich geholt, so Wolkerstorfer: „Das ist wirklich eine weltweit einzigartige Sammlung.“ Die neue Sonderschau „Orden und die Medizin“ ist bis zum 31. Oktober im Linzer Zahnmuseum zu sehen.

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