„Zurück an Absender“ verriet Dealer

Ein Pärchen aus Ried im Innkreis, das seit Mai Drogen online über das Darknet verkauft hat, wurde jetzt von der Polizei ausgeforscht. Durch Briefe, die „zurück an den Absender“ gingen, war das Pärchen aufgeflogen.

Das Geschäft der des 24-Jährigen und der 22-Jährigen lief gut an. Von Mai bis Mitte Juni hatten sie bereits 50-mal unterschiedlichste Drogen via Darknet in ganz Österreich verkauft. Diese Form des Internets ist nur mittels spezieller Browser sichtbar und wird unter anderem auch für alle Arten illegaler Geschäfte genützt.

Rieder Firma als Absender angegeben

Ihre Drogen-Bestellungen erhielten die Kunden in Briefen per Post, mit dem Absender einer tatsächlich existierenden Rieder Firma. Und diese Firma erhielt insgesamt sieben Briefe, die die Post an die vermeintlichen Absender zurückschickte. Einen dieser zurückgeschickten Briefe öffnete man, fand darin Ecstasy und alarmierte daraufhin die Polizei.

Drogen Darknet Internet

LKA OÖ

Am Postamt und im Postverteilerzentrum wurden weitere Briefe sichergestellt, die diese Firma aber nie verschickt hatte. Nun lieferte die Auswertung einer Überwachungskamera erste konkrete Hinweise in Richtung des verdächtigen Paares.

13 Briefe mit Suchtmitteln sichergestellt

Daraufhin übernahmen die Suchtgiftspezialisten des Landeskriminalamts den Fall. Alle 13 sichergestellten Briefe enthielten Suchtmittel. Schließlich konnten die Ermittler das Netz immer enger ziehen. Es wurde eine Hausdurchsuchung seitens der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis bei dem 24-Jährigen und der 22-Jährigen, beide beschäftigungslos, angeordnet.

Indooraufzuchtanlage entdeckt

Und die Polizei wurde fündig: Neben verschiedener Suchtmittel wurden eindeutige zum Darknethandel verwendete Werkzeuge und ein Laptop sichergestellt. Die Beschuldigten selbst hatten kurz zuvor noch frische Ware für den Weiterverkauf erhalten. Im Keller ihres Wohnhauses fanden die Ermittler eine hoch professionelle Cannabis-Indooraufzuchtanlage im Wert von über 10.000 Euro. Ein Teil war schon einmal abgeerntet worden.

Neben Samen und Setzlingen fanden die Beamten weiters 330 Gramm Marihuana. Die beiden Beschuldigten zeigten sich geständig und wurden festgenommen. Der 24-Jährige wurde in die Justizanstalt Ried im Innkreis eingeliefert. Die 22-Jährige wurde auf freiem Fuß angezeigt.