Schonende Form der Prostata-Operation

Eine neue Form der Behandlung von bestimmten Formen von Prostatakrebs wird erstmals in Österreich am Klinikum Wels - Grieskirchen durchgeführt. Dabei werden nur Teile des Tumors, also einzelne Krebsherde entfernt.

Im Zentrum der neuen Behandlungsform steht die Erhaltung des Organs. Das bedeutet für die Patienten weniger Nebenwirkungen und größere Heilungschancen. Bei der sogenannten roboterassistierten Tumorentfernung werden Krebsherde in der Prostata erst mittels Magnetresonanz und Ultraschall lokalisiert, dreidimensional dargestellt, und für die Behandlung präzise eingegrenzt.

Schonende Form der Prostata-Operation

ORF

Roboterassistierte Tumorentfernung

Über eine Rektalsonde, die in den Enddarm eingeführt wird, kann der Tumor vom Roboter exakt angesteuert werden. Mit hoch intensiven Ultraschallwellen aus dem Therapieschallkopf werden Krebszellen beschossen - die Tumorzellen werden zerstört, die Prostata bleibt jedoch erhalten. Besonders erfolgversprechend ist die Methode, wenn es sich um einen kleinen Tumorherd handelt.

Schonende Form der Prostata-Operation

ORF

Krebsherde in der Prostata werden mittels Magnetresonanz und Ultraschall lokalisiert

Das Ergebnis kann durch Ultraschall-Kontrastmittel überprüft werden und damit können noch während der Therapie, wenn notwendig, weitere Areale erkannt und behandelt werden. Die Patienten können aufgrund der schonenden Behandlung schon zwei bis drei Tage nach dem Eingriff das Krankenhaus wieder verlassen.

Schonende Form der Prostata-Operation

ORF

Anders als nach einem chirurgischen Eingriff oder nach Strahlentherapie haben die Patienten nach der neuen Operationsmethode deutlich weniger Kontinenz- und Potenzprobleme zu erwarten. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der neuen Methode ist, sollte die Therapie nicht greifen sind noch weitere Behandlungsmöglichkeiten durchführbar. Auch wenn noch keine Langzeitdaten für das neue Verfahren vorliegen, sehen die Experten in der neuen Behandlung ein hohes Zukunftspotential.