Linz-Initiative gegen Wegwerf-Kaffeebecher

Eine neue Initiative der Stadt Linz soll dafür sorgen, dass weniger Wegwerf-Kaffeebecher im Müll landen. Wer seinen eigenen Becher zu einem der Verkäufer, die an der Initiative teilnehmen, mitbringt, soll künftig 20 Cent Rabatt bekommen.

In der Früh muss es oft schnell gehen - so gehört es für viele dazu, sich auf dem Weg zur Arbeit einen Kaffee zum Mitnehmen zu kaufen. Der leere Becher wird weggeworfen - so landen jeden Tag 20.000 Becher in den Linzer Mistkübeln, sagte Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) am Donnerstag in einer Pressekonferenz. „Macht mehr 100 Tonnen Müll im Jahr.“

Becher

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20.000 Wegwerf-Becher landen jeden Tag in den Linzer Mistkübeln

Für die Produktion von Einwegbechern werden Papierfasern sowie Kunststoff verwendet, dessen Herstellung Rohöl benötigt. Bei der Produktion eines Einwegbechers werden zudem circa 110 Gramm CO2 ausgestoßen, heißt es.

Eigenes Häferl statt Müllberg

Die Initative „Coffee to go - Cup to keep“ (übersetzt: „Kaffee zum Mitnehmen - Becher zum Behalten“) soll das ändern. Wer sein eigenes Häferl mitbringt, wird mit einem Rabatt von 20 Cent belohnt. „Man darf nicht vergessen, dass die Wegwerfbecher eine Lebensdauer von maximal 15 Minuten haben“, sagte Schobesberger.

Linzer Initiative gegen Wegwerf-Kaffeebecher

Linz/Silke Müller

Auch andere Städte kennen dieses Problem. Berlin habe bereits im Juli eine Initiative gestartet, die als Vorbild für das Linzer Modell diene, so Schobesberger. Welche Kaffeehäuser, Bäckereien und weitere Geschäfte teilnehmen, sieht man am Logo der Initiative auf Eingangstüren und Auslagen.

Viele Cafes dabei

Vier Geschäfte machen momentan mit, darunter der Bioladen „Mein Müli“ am Pfarrplatz von Elisabeth Krainz-Blum. Manche Kunden würden ihre Becher schon länger selbst mitbringen. Doch die Besitzerin weiß: „Es ist ein Thema, bei dem von alleine nichts passieren wird. Man muss die Kunden belohnen.“

Unterstützt wird die Aktion auch von dem Kaffeehaus „Die Gerberei“, der „Bio Holzofenbäckerei Gragger“ und dem Cafe „Viele Leute“. Wenn die Initiative erfolgreich sein sollte, ist laut Schobesberger auch ein Pfandsystem für die Becher denkbar.