Rotmilan mit Giftköder getötet

Ein toter Rotmilan, der in Stroheim (Bezirk Eferding) gefunden wurde, ist mit dem Pflanzenschutzmittel Carbofuran vergiftet worden. Ein Unbekannter hatte mehrere vergiftete Köder ausgelegt.

Die ausgesprochen langen Flügel und der gegabelte Schwanz zeichnen den Rotmilan, den in Österreich am meisten bedrohten Greifvogel, aus. Der Vogel, der etwas größer ist als ein Mäusebussard, ist Ende des 19. Jahrhunderts in Oberösterreich als Brutvogel ausgestorben.

Rund zehn Brutpaare gibt es in Oberösterreich

Inzwischen gibt es in Oberösterreich dank eines Artenschutzprojekts wieder etwa zehn Brutpaare. Und einer dieser seltenen Greifvögel ist qualvoll verendet, so Landesjägermeister Sepp Brandmayer: „Der das getan hat, ist ein furchtbar dummer Mensch. So etwas macht man nicht.“

Rotmilan

pixabay

„Keine Barmherzigkeit für den Täter“

Noch ist unklar, wer die mit Gift versehenen Hasenköpfe und Hühnereier am Rande einer Kiesgrube in Stroheim ausgelegt hat. Brandmayr: „Ich bin höchst daran interessiert, dass dies aufgeklärt wird. Man kann sicher nicht pauschal sagen, dass dies ein Jäger getan hat, solange es nicht bewiesen ist. Sollte es ein Jäger gewesen sein, dann gibt es für ihn keine Barmherzigkeit.“

Das verwendete Gift Carbofuran ist als Bestandteil von Pflanzenschutzmitteln in Österreich seit mehreren Jahren verboten. Dennoch werden immer wieder Fälle bekannt, in denen Carbofuran für illegale Giftköder benutzt wird, um etwa Hunde, Katzen, Füchse, Marder oder Krähen zu töten.

Hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung

Wie BirdLife und WWF Österreich mitteilten, wurde nicht nur der tote Rotmilan, sondern auch eine verendete Rabenkrähe gefunden. Die Tierschützer gehen aber davon aus, dass es noch weitere unentdeckte Vergiftungsopfer gegeben hat, da die Tiere während ihres mehrstündigen Todeskampfs noch weite Strecken zurücklegen können. BirdLife, WWF und der Oberösterreichische Landesjagdverband hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung, die zu dem Täter führen.

Link: