Gewinn bei Rosenbauer drastisch eingebrochen

Einen starken Gewinneinbruch muss der auf Feuerwehr- und Löschfahrzeuge spezialisierte Konzern Rosenbauer verzeichnen. Im ersten Halbjahr ist der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um zehn Millionen Euro zurückgegangen.

Auslastungsprobleme wegen der politischen Lage in den Golfstaaten, einmalige Kosten für einen Personalabbau, ungeplante Abschreibungen und „deutlich erhöhte“ Anlaufkosten - das seien unter anderem die Ursachen für den starken Gewinneinbruch des Halbjahresergebnisses, teilte Rosenbauer am Freitag mit.

Der Feuerwehrausrüster rechnet auch für das Gesamtjahr nicht mit einer wesentlichen Besserung der Situation, sagte Rosenbauer-Vorstandschef Dieter Siegel bei der Halbjahres-Pressekonferenz. Siegel erwartet für das Jahresergebnis eine EBIT-Marge von „hoffentlich über drei Prozent“ bei einem stabilen Konzernumsatz. Das Unternehmen habe zwar größere Aufträge erhalten - etwa vom deutschen Innenministerium -, doch diese seien auf einen längeren Zeitraum angelegt und daher heuer nicht ergebniswirksam, so Siegel.

Aufträge „zufriedenstellend“

Bei Rosenbauer ist im ersten Halbjahr der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr von 13,4 auf 3,4 Millionen Euro eingebrochen. Die Aufträge hätten sich aber in den ersten sechs Monaten „sehr zufriedenstellend“ entwickelt. Auch wenn es Rückgänge in Ländern gegeben habe, die vom Ölpreis abhängen, habe es in Nordamerika und Teilen Europas ein deutliches Plus gegeben.

Rosenbauer

ORF.at/Dominique Hammer

Der Gewinn ist im Vergleich zum Vorjahr um zehn Millionen Euro gesunken

Rosenbauer kämpft schon länger mit einer Kaufzurückhaltung im Mittleren und Nahen Osten. Die arabischen Länder haben ihre Investitionen aufgrund des niedrigen Ölpreises gekappt. Die bestellten Stückzahlen wurden stark reduziert, räumte Siegel ein. Infolgedessen ist die Auslastung im Werk in Leonding gesunken. Dort wurden zuletzt auch 65 Mitarbeiter abgebaut.

Keinen Kündigungen, weniger Leiharbeiter

Eine weitere Kündigungswelle stehe zwar nicht bevor, natürliche Abgänge würden aber nicht leichtfertig nachbesetzt, so Siegel. Führungskräfte seien angehalten, mit den „geringstnotwendigen Ressourcen“ zu arbeiten, sagte Siegel. Zudem wird Rosenbauer in Zukunft weniger Leiharbeiter beschäftigen. Auch bei den Investitionen will der Konzern kürzertreten und nur noch „Ersatzinvestitionen“ tätigen. Per Ende Juni waren bei Rosenbauer 3.315 Mitarbeiter beschäftigt, 1.335 davon in Österreich.

Rettungsbühne Hubbühne Rosenbauer

Rosenbauer

Der Vorstand rechnet im Laufe des Jahres nicht mit einer Verbesserung

Umsatz gestiegen

Für das Gesamtjahr „darf mit einer stabilen Entwicklung der globalen Nachfrage nach Feuerwehrtechnik gerechnet werden“, so Rosenbauer. Doch die Unsicherheiten hätten spürbar zugenommen und politische Spannungen sowie der niedrige Ölpreis hätten das Wachstum teilweise beeinträchtigt. Das habe zu einer „ungeplanten Abweichung des Halbjahresergebnisses“ geführt, teilte Rosenbauer mit. Bisher hatte es geheißen, Umsatz und Ergebnis sollten 2017 auf dem gleichen Stand wie 2016 liegen.

Der operative Gewinn (EBIT) ging von 18,8 auf 2,7 Mio. Euro zurück. Der Umsatz stieg hingegen von rund 384 auf 394 Millionen Euro. Der Auftragsbestand Ende Juni blieb praktisch unverändert bei 812 Millionen Euro. Der Mitarbeiterstand stieg leicht von 3.261 auf 3.315.

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