Hyperloop-Projekt: Reisen mit 1.000 km/h

Der Linzer Armin Herbsthofer forscht gemeinsam mit Schweizer Studenten an einem Zukunftsprojekt eines Zuges, einem so genannten Hyperloop. Damit soll es möglich werden, mit 1.000 Kilometern pro Stunde (km/h) in Kapseln durch Vakuumröhren zu reisen.

In einer Viertelstunde von Linz nach Innsbruck, dabei Kaffee trinken und eine Zeitung lesen - für Armin Herbsthofer ist das kein Kapitel eines Science-Fiction Romans, sondern in naher Zukunft die neue Form des Reisens. „Wenn das Konzept funktioniert und es auch sicher genug ist, dann ist es wirklich nicht mehr allzu weit entfernt, dass die ersten Strecken zwischen großen Städten wie San Francisco und Los Angeles entstehen werden“, so Herbsthofer gegenüber dem ORF OÖ.

Studenten bauen Hyperloop zusammen

ETH Zürich

Studenten bauen den Hyperloop zusammen

Armin Herbsthofer

privat

Armin Herbsthofer

Menschliche Rohrpost

Geht es nach dem Linzer, könnten die ersten Hyperloop-Strecken in den nächsten zehn bis 20 Jahren zum täglichen Verkehr gehören. Der 23-Jährige besuchte das Akademische Gymnasium in Linz, studierte anschließend in Wien und Zürich Physik. An der renommierten Schweizer Universität ETH Zürich wurde er auch auf das Projekt von Swissloop aufmerksam.

Die Hyperloops sollen vor allem den Verkehr auf Mittelstrecken revolutionieren. In Vakuumröhren werden die Passagiere in Kapseln wie in einer Rohrpost transportiert - und das mit bis zu 1.000 Stundenkilometern, so die Vision.

Studenten bauen Hyperloop zusammen

ETH Zürich

Jeder Stück des Hyperloops musste erst entworfen werden

„Sicherheitsprobleme werden gelöst“

Das sei grundsätzlich kein Problem für den menschlichen Körper „ober wir uns mit 10.000 km/h fortbewegen oder mit zehn, spielt für uns keine Rolle. Was wir spüren ist die Kraft der Beschleunigung“. Gefährlich werde es erst, wenn die Zugwand ein Loch bekäme, „dann entweicht die Luft und man könnte ersticken“; und wenn es in einer Röhre ein Problem geben sollte, könne man nicht so schnell reagieren.

„Einer der Vorteile ist aber, dass man in der Röhre gut geschützt ist – vor Wetterbedingungen und auch terroristischen Anschlägen“, so Herbsthofer. Er betrachte das Sicherheitsproblem als technisches, „und das wird gelöst“.

Modell eines Hyperloop

ETH Zürich

So könnte der Zug der Zukunft aussehen

Wettbewerb in der kalifornischen Wüste

Tesla-Gründer Elan Musk lässt Ende August in der kalifornischen Wüste mehrere Teams mit ihren Kapseln bei einem Geschwindigkeitswettbewerb antreten. Die Transportkapsel von Herbsthofer und seines schweizer Studenten-Teams werde etwa 110 Meter pro Sekunde erreichen. Nach einer erhofften Erfolgsmeldung will sich der 23-Jährige wieder seinem eigentlichen Forschungsziel widmen: Der Entwicklung von künstlicher Intelligenz.

Modell eines Hyperloop-Bahnhofs

ETH Zürich

Modell eines Hyperloop-Bahnhofs

Tesla-Gründer und Hyperloop-Visionär Elon Musk veranstaltet Ende August einen Wettbewerb in Kalifornien, an dem auch der 23-jährige Physiker und sein Team von Swissloop , das aus Studenten der Eidgenössischen Hochschule Zürich besteht, teilnehmen wird.