Doppelmord an Ehepaar aus Rache

Nach dem Doppelmord an einem betagten Ehepaar in Linz-Urfahr am Freitag hat am Samstag die Polizei neue Details bekanntgegeben. Der Mann hatte die Tat offenbar genau geplant, weil er dachte, das Paar stehe der FPÖ nahe. Sein Motiv soll Rache gewesen sein.

Der mutmaßliche Mörder, ein Tunesier und bekennender Muslim, lebt seit 1989 in Linz mit einer konvertierten Oberösterreicherin zusammen. Seit Jahren fühlte sich der Mann von der Gesellschaft ungerecht behandelt und machte vor allem die FPÖ für seine Misserfolge im Leben verantwortlich, so die Polizei.

Doppelmord Tote Ehepaar Urfahr

laumat.at/Matthias Lauber

Da der Sohn des ermordeten Ehepaares in einem Ressort des Landes Oberösterreich hin und wieder auch für einen freiheitlichen Landesrat tätig ist, dachte der 54-Jährige, dass die Familie der FPÖ nahestehe, obwohl das keinesfalls so sei, so der Landespolizeidirektor Andreas Pilsl gegenüber dem ORF OÖ. Der Täter habe den Doppelmord genau geplant. Obwohl er wusste, dass die beiden Pensionisten im Alter von 85 und 87 Jahren eigentlich nichts für seine Situation konnten, so Pilsl. Die Pensionisten sollen den Tunesier im Gegenteil sogar finanziell unterstützt haben. „Er wollte Rache und Vergeltung“, so Pilsl.

Pilsl: „Bestialischer Mord“

Zweimal pro Woche stellte der Mann dem Ehepaar Einkäufe aus dem Geschäft seiner Lebensgefährtin zu. Beim Liefertermin am Freitag hatte er unter seiner Arbeitsschürze einen Gurt, einen Holzstock, ein Messer und einen Benzinkanister versteckt. Den vorläufigen Ermittlungsergebnissen zufolge erdrosselte er zunächst die arglose 85-jährige Frau, anschließend tötete er ihren um zwei Jahre älteren Mann mit dem Messer und dem Stock. Dann legte er Feuer.

Wenig später entdeckte die Feuerwehr die Leichen der beiden Opfer. Nachbarn hatten Alarm geschlagen, als sie einen Knall hörten und Rauch aus dem Haus des Ehepaares aufsteigen sahen.

Stellte sich für Aussage auf Dienststelle an

Kurz nach der Tat stellte sich der mutmaßliche Täter selbst der Polizei. In seiner polizeilichen Einvernahme sagte der Tunesier, er habe zuerst überlegt, Suizid zu begehen, dann aber beschlossen, sich zu stellen. Als er am Freitag in die Polizeiinspektion ging, musste er zunächst warten. Er stellte sich brav an und legte, als er schließlich an die Reihe kam, ein Geständnis ab.

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