Erfolg für Jugendliche durch Finanzführerschein

Der Anteil der sehr jungen Klienten der Schuldnerberatungen ist in den vergangenen zehn Jahren gesunken. Das sei zu einem großen Teil dem Finanzführerschein zu verdanken, so Experten. Die Jugendlichen lernen dabei, mit Geld umzugehen.

Handyrechnungen, überzogene Konten und Ratenzahlungen - das waren und sind die häufigsten Auslöser für Schulden bei Jugendlichen. Was heute anders als vor zehn Jahren ist: Die Werbung erreicht Kinder und Jugendliche direkt und für Eltern häufig nicht sichtbar, erklärt Ferdinand Herndler, Geschäftsführer der Schuldnerhilfe OÖ. Oft seien es Blogger im Internet, die bei Jugendlichen den Eindruck entstehen lassen, was in sei und was man haben müsse.

Erwachsener schreibt auf Notizblock

ORF

Bei Burschen Autos, bei Mädchen Spontankäufe

Bei Burschen seien Autos oftmals ein großer Kostenfaktor, bei Mädchen Spontaneinkäufe ... und bei beiden Gruppen das Fortgehen. Durch den Finanzführerschein, den Experten „finanzielle Allgemeinbildung“ nennen, lernen die Jugendlichen den Umgang mit Geld.

Als freiwilliges Schulprogramm eingeführt

2.700 Jugendliche haben ihn im abgelaufenen Schuljahr absolviert. Angeboten wird er von der Schuldnerhilfe OÖ in Polytechnischen Schulen, Fach- oder auch Berufsschulen bzw. für Personen in AMS Kursen. Das Zertifikat wurde vor zehn Jahren von der Schuldnerhilfe OÖ als kostenloses und freiwilliges Schulprogramm eingeführt, weil damals mehr als ein Fünftel der verschuldeten Klientinnen und Klienten höchstens 25 Jahre alt waren.

Das Präventionsprojekt wird vom Sozialressort des Landes OÖ finanziert. Die Zehn-Jahres-Bilanz zeigt „es wirkt“, so Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ). „Wenn früher gut 20 Prozent der zu Beratenden in der Schuldnerhilfe junge Menschen waren und jetzt sind es 18,5 Prozent, dann merkt man, dass sich das rechnet und dass Investitionen sich lohnen; da bleiben wir drauf und wollen auf gar keinen Fall sparen“.

Seit sechs Jahren ist auch die Arbeiterkammer OÖ bei dem Projekt der Schuldnerhilfe mit im Boot - mit einem finanziellen Beitrag, aber auch Expertenwissen, schildert Präsident Johann Kalliauer. Darunter fallen zum Beispiel spezielle Workshops an Schulen über das eigene Konsumverhalten.

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