Umfrage: Österreicher gegen Neuwahlen

Seit dem Rücktritt von Reinhold Mitterlehner taucht immer öfter das Wort Neuwahl auf. Doch Werner Beutelmayr vom Linzer market-Institut warnt - in einer Umfrage sagen die Österreicher ganz klar, keine Neuwahl zu wollen.

Schon seit längerem rangiert die ÖVP in Umfragen mit rund 20 Prozent auf Platz drei in der Beliebtheit der Bevölkerung. Seit Mittwoch gibt es aber eine neue Situation, die nicht automatisch einen Aufschwung bedeutet, warnt Beutelmeyer.

„Gedanke an Neuwahlen riskant“

Der Gedanke an Neuwahlen von Seiten der ÖVP sei riskant, so Beutelmeyer im Gespräch mit ORF-Redakteur Klaus Obereder: „Zwei Drittel der Österreicher haben gesagt, sie wollen keine Neuwahlen, die Politik soll die Legislaturperiode zu Ende arbeiten. Das ist die erste Hürde, die es zu bewältigen gilt. Die zweite Hürde ist dann, wenn Kurz den Chefsessel erklimmt, dass er sich gegenüber der Partei durchsetzt. Hier gibt es eine große Erwartungshaltung in der Bevölkerung, und da ist abzuwarten, was er schafft. Wenn sich Kurz durchsetzen kann, dann hat er hervorragende Karten, ein Traumergebnis für die ÖVP zu erzielen. Wenn er diesen Spielraum nicht bekommt, dann wird auch er scheitern.“

„Kurz ist Breitbandantibiotikum für ÖVP“

Sebastian Kurz bekomme in den Umfragen sehr gute Bewertungen von allen Seiten - jung wie alt, aus der Stadt wie aus dem Land, so Beutelmeyer: „Kurz ist ein Breitbandantibiotikum für die ÖVP, hätte also hervorragende Eigenschaften, aber er muss seine PS auf den Asphalt bringen, sprich er muss sich gegenüber der Partei durchsetzen. Lässt man ihn, dann wird er es schaffen und eine ordentliche Turboschubleistung für die ÖVP produzieren. Auch wenn er vor dem Hintergrund startet, dass möglicherweise die ÖVP Verursacher einer Neuwahl ist. Das ist sicher eine Last, die er zu tragen hat.“

Welchen Weg die ÖVP einschlagen wird, entscheiden die Gremien am Sonntag. Fest steht aber schon jetzt, dass Sebastian Kurz eine zentrale Rolle spielen wird.