WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner tritt zurück

Der Präsident der Wirtschaftskammer OÖ (WKOÖ), Rudolf Trauner, werde sein Amt aus Krankheitsgründen fünf Monate früher als geplant an Doris Hummer übergeben, so eine Medienaussendung am Mittwoch.

Bei Trauner (63) sei vor wenigen Tagen eine Parkinsonerkrankung diagnostiziert worden, heißt es in der Aussendung der Interessenvertretung. Die Ärzte hätten ihm geraten, sein tägliches Arbeitspensum deutlich einzuschränken, sagte Trauner. Daher habe er sich dazu entschlossen, sein Amt um fünf Monate früher zu übergeben.

13 Jahre Präsident der WKOÖ

Trauner steht sei 13 Jahren an der Spitze der WKOÖ. Er übernahm das Amt 2003 während der laufenden Funktionsperiode vom mittlerweile zum Landtagspräsidenten aufgestiegenen Viktor Sigl, der damals in die Landesregierung wechselte. 2005, 2010 und 2015 wurde Trauner wiedergewählt. Bei der WK-Wahl 2020 hätte er nicht noch einmal antreten dürfen, daher war eine Amtsübergabe an Hummer deutlich vor dem Urnengang geplant.

Betroffene Reaktionen in Oberösterreich

Der Rückzug Trauners hat am Mittwoch betroffene Reaktionen ausgelöst. AK-Präsident Johann Kalliauer, der sich mit Trauner immer wieder einen Schlagabtausch geliefert hat, wünschte ihm alles Gute und bedankte sich für die „jahrelange gemeinsame Arbeit“.

„Die Zusammenarbeit war erfolgreich und von Respekt getragen. Wir hatten naturgemäß unterschiedliche Interessen zu vertreten - nichtsdestotrotz überwog das Gemeinsame, wir haben als Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer viel für Oberösterreich erreicht“, so Kalliauer. Aktuell ist das Klima allerdings nicht so gut: Trauners Nachfolgerin Doris Hummer hat aus Ärger über ein umstrittenes Unternehmer-kritisches Video der AK die Zusammenarbeit ausgesetzt.

„Wirtschaftsstandort nachhaltig geprägt“

Trauner habe den Wirtschaftsstandort Oberösterreich nachhaltig geprägt, lobte LHStv. Manfred Haimbuchner (FPÖ) den WK-Präsidenten in einer Presseaussendung. Nachfolgerin Hummer stehe nun vor der Herausforderung, „auf eine gedeihliche Gesprächsbasis mit der Arbeiterkammer zurückzufinden, damit die Sozialpartner in unserem Bundesland wieder an einem Strang im Interesse der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ziehen“, so Haimbuchner.

„Eine starke Stimme“

„Mit Rudolf Trauner hatte die Oö. Wirtschaft stets eine starke Stimme. Mit dem Fokus auf das Wesentliche hat er dabei niemals auf das Menschliche vergessen“, dankte Wirtschaftsbund-Direktor Wolfgang Greil Trauner mit „größtem Respekt und tiefster Anerkennung“. Hummer lobte er als „ausgezeichnete Nachfolgerin“.