400 Gemälde verbrannt: „Lebenswerk verloren“

Immer mehr Details werden zu dem Brand in der Linzer Innenstadt am Freitag bekannt: Selbstentzündung dürfte die Ursache des Feuers in einem Maler-Atelier gewesen sein. Der Schaden ist enorm: Bei dem Brand sind hunderte Ölgemälde vernichtet worden.

Es ist der Verlust eines Lebenswerks, sagt der Künstler Ewald Walser. Rund 400 Ölgemälde von ihm und seiner Frau wurden in den Flammen vernichtet. „Es ist defacto ein Totalschaden. Wir hatten unser gesamtes Lager in diesem Atelier. In dem Feuer sind 20 Jahre an Arbeit verloren gegangen - einfach ein Horror für uns.“

„Sind nur knapp davon gekommen“

Der Schaden kann bisher nur geschätzt werden, Walsers Ölgemälde sind je nach Größe zwischen 4.000 und 8.000 Euro wert.

Brand Eisenhandstraße Linz

ORF/Johannes Reitter

Ewald Wasel und seine Frau konnten gerade noch rechtzeitig aus ihrer brennenden Wohnung flüchten.

Der Schock bei Ewald Walser und seiner Frau sitzt nach wie vor tief. Dennoch wollen die beiden Künstler versuchen, nach vorne zu schauen, „weil wir sind dem Tod von der Schippe gesprungen. Es war knapp: Wenn meine Frau nicht rechtzeitig munter geworden wäre, hätten wir den Brand vermutlich nicht rechtzeitig bemerkt.“ Ewald Walser und seine Frau kamen bei dem Brand mit leichten Verletzungen davon.

Ausstellung im April

Trotz des enormen Verlusts wird Walser am 18. April Teile seiner Arbeit ausstellen können. Dafür wird er sich Bilder ausleihen und auf sein digitalen Archiv zurückgreifen. Vom Weitermalen wird ihn das tragische Erlebnis ihn aber sicher nicht abhalten, wie er sagt.

Brand Eisenhandstraße Linz

ORF/Johannes Reitter

Brandursache rätselhaft

Die Bestimmung der Brandursache stellte die Brandsachverständigen vor Rätsel: Laut Linzer Polizei konnte nach der Besichtigung der Wohnung ein elektrischer Defekt oder ein Defekt der Gastherme ausgeschlossen werden. Die Brandsachverständigen vermuten deshalb, dass das Feuer durch Chemikalien oder durch lösungsmittelgetränkte Lappen ausgebrochen ist.

Der Brand im zweiten Stock in der Eisenhandstraße hat die Linzer Berufsfeuerwehr am Freitag auf Trab gehalten. Die hunderten Ölgemälde fachten den Brand zusätzlich an, dadurch war die Brandbekämpfung für die Einsatzkräfte schwierig.

Bemerkt wurde der starke Rauch von einem aufmerksamen Asylwerber aus Afghanistan, der in der Früh bei der nahen Haltestelle auf den Bus wartete. Er wagte sich ins verrauchte Stiegenhaus vor und klopfte die Bewohner heraus. Die Berufsfeuerwehr war mit insgesamt 35 Mann im Einsatz. Das gesamte Gebäude wurde evakuiert.

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