Schlusslicht Ried schlägt Zweiten Altach

Bis in die Haarspitzen von Trainer Lassad Chabbi motiviert ging die SV Guntamatic Ried in ihr nächstes Endspiel gegen den Abstieg. Gegen den Tabellenzweiten Altach gewannen dann die Rieder mit heldenhaftem Engagement mit 2:0.

Ried-Trainer Lassad Chabbi verlangt von seiner Elf die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden. Die Devise klingt einfach: „Wir müssen nur ein Tor mehr schießen als der Gegner.“

Beide Teams legen zum Start vor nur knapp 3100 Zuschauern hohes Tempo vor. Die Gäste stören früh die Rieder Offensivbemühungen. Auch Ried-Keeper Gebauer muss sich einmal strecken, dreht einen Ball der Vorarlberger von Zwischenbrugger über die Querlatte (9.). Nutz probiert es für die Rieder mit einer ungenauen Flanke auf Walch. Altach hat kein Problem, zu klären. (12.).

Rieder die gefährlichere Elf

Die Rieder kommen zu Eckbällen, Kobras hat zwei Mal in Folge damit Probleme, einmal klärt die Altacher Abwehr für ihren Keeper, dann kann Ried-Stürmer Ademi den Ball von Kobras nicht unter Kontrolle bringen (20.).

Fest steht aber auch, dass in dieser Phase die Rieder gefällig nach vorne spielen und Altach in Bedrängnis bringen.

Nutz schlägt eine Flanke zur Mitte, die sich zum Tor dreht und kratzt sogar an der rechten Stange ins Torout (22.) Erst nach einer halben Stunde zeigt sich auch Altach wieder im Angriff, Müllers Ball geht am Tor von Gebauer vorbei.

Tor für Ried: Möschl mit der Ferse zum 1:0

Da fallen jetzt elf große Steine den Riedern vom Herzen. Nutz, bislang der Dirigent im Rieder Orchester, bringt eine Flanke zur Mitte, die Altach kurz klärt. Zu kurz, denn Walch kommt knapp außerhalb des Strafraumes an den Ball, schießt sofort und Möschl fälscht ihn mit der Ferse ins Tor der Altacher ab (34.).

Ried bleibt am Drücker

Keeper Kobras köpft ein Zuspiel auf Ademi vor dem Rieder Stürmer weg. Möschl wäre da, verpasst aber knapp die Chance auf das 2:0. (40.).

Walch hat Pech, verletzt sich bei einem unglücklichen Schritt am Fuß und kann nicht weitermachen. Honsak kommt für Walch. Möschl nimmt die Position von Walch ein.

1:0 zur Pause - zuletzt gab es das Ende November

Mit einem verdienten 1:0 aus Sicht der Rieder geht es in die Pause. Das war zuletzt am 26. November gegen St. Pölten der Fall. Damals verloren die Rieder 1:2. Ein schlechtes Omen?

Ried sucht nach dem Anpfiff zur zweiten Hälfte sofort wieder in die Offensive, läuft viel und zeigt beherztes Engagement. Honsak schießt übers Tor, dann scheitert Ademi solo vor Kobras – der Ball geht knapp am Tor vorbei (56.).

2:0 – durch Matthias Honsak

Die Bemühungen werden belohnt. Der unermüdlich agierende Patrick Möschl spielt auf den mitlaufenden Florian Hart. Sein Schuss wird exakt zu Honsak abgefälscht, der ins leere Tor abschließt (58.). Altach bringt Ex-LASK-Offenisvkraft Nikola Dovedan und Martin Harrer ins Spiel. Das verspricht eine Schlussoffensive.

Lassad Chabbi macht auf der Linie der Coachingzone Meter um Meter, speziell, als die Gäste nach Freistoß von Harrer gefährlich werden. Zwischenbrugger setzt den Ball knapp neben Gebauers Tor (65.). Altach schaltet einen Gang zu. Möschl versucht den Konter, sein Zuspiel auf Ademi fangen die Vorarlberger ab (67.). Und Brandner wird für Möschl ins Spiel genommen. Da gibt es viel Abgangsapplaus.

Die Rieder Nerven halten in der Schlussphase

Die Schlussviertelstunde läuft, Altach versucht sich in Vorstößen, Ried arbeitet gut dagegen und setzt auf sich bietende Konter. Zulj bedient Honsak, der den Schuss vergeigt (77.). Und Chabbi bringt Elsneg für Nutz.

Die Gäste probieren es mit Vehemenz. Gebauer hält Harrers Freistoß, die Abwehr blockt Harrers nächsten Versuch (86.). Ried bringt den Vorsprung über die Zeit. Die Fans feiern ausgelassen mit der Mannschaft und Trainer Chabbi dirigiert nun die Ried-Fans. Szenen, die in Ried lange nicht mehr zu sehen waren.

Fazit: Die Rieder holen nach sieben Pleiten in Serie wieder einen Sieg – immerhin gegen den Zweitplatzierten aus Altach. Ein Meilenstein für die Motivation, weil die Innviertler in der Tabelle nun wieder auf Schlagdistanz zu Mattersburg liegen. Nicht zu unterschätzen ist auch der Motivationsfaktor, auf den Lassad Chabbi setzt, der ja meinte, ein Erfolg könne viele Kräfte freisetzen. Dieser Erfolg ist nun da und damit ist die Hoffnung bzw. die Chance auf den Klassenerhalt wieder gestiegen.

Wolfgang Bankowsky; ooe.ORF.at