Zecken sind bereits auf Nahrungssuche

Wenn die Temperaturen mehrere Tage über sieben Grad Celsius steigen, werden Zecken wieder aktiv und machen sich auf Nahrungssuche. Zur Beute gehören auch Menschen - und laufen dabei Gefahr, mit Krankheiten infiziert zu werden.

Gegen Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) gibt es eine Impfung, und die Impfrate sei in Oberösterreich gut, so Rainer Gattringer von der Mikrobiologie am Ordensklinikum Linz. Therapie gegen die Viruserkrankung, die diese Parasiten aus der Gattung der Spinnen übertragen, gebe es allerdings keine. 26 Menschen sind laut Statistik im vergangenen Jahr in Oberösterreich an FSME erkrankt.

Zecke

APA/dpa/Patrick Pleul

„Von Grippe- bis Pflegefall“

Die Krankheit habe verschiedene Erscheinungsformen: Von „nur einem“ Grippegefühl bis zu Lähmungen – im schlimmsten Fall „kann der Patient ein voller Pflegefall werden“, so Gattringer. Zecken übertragen nicht nur FSME, sondern auch Borreliose, eine bakterielle Erkrankung, die zu Müdigkeit sowie massiven Haut-, Muskel- und Gelenksproblemen führen kann. Hier gelte es, die ersten Symptome zu erkennen, so der Dermatologe Norbert Sepp vom Ordensklinikum Linz.

Meistens würden sich Hautveränderungen – Ringe – zeigen, die langsam größer werden. Bei Kindern können am Ohrläppchen und an der Brust auch Knötchen auftreten, so Sepp. „Wenn sie sich eine Woche nach einem Zeckenstich grippig fühlen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.“

Drehen erleichtert das Entfernen

Entfernen lassen sich Zecken laut Experten am besten mit eine Pinzette oder einer Zeckenzange aus der Apotheke. Von Betupfen mit Öl, Alkohol oder Klebstoff, damit die Zecke erstickt, raten die Ärzte allerdings ab.

Wenn man die Zecke in der Zange hat, kann man sie zum Herausziehen drehen, egal in welche Richtung. Dadurch würden die Widerhaken an den Mundwerkzeugen gelockert, aber auch gerades Herausziehen ist möglich, so die Ärzte.

Zecken haben Lebensraum ausgedehnt

Zecken sind vor allem in Niederungen und entlang von Flüssen anzutreffen. Aber sie leben mittlerweile auch jenseits der 1.000 Meter-Grenze, die einmal als Obergrenze gegolten hat. Selbst nach einem kleinen Spaziergang in der Stadt sollte man sicherheitshalber nachsehen, ob man einen unerwünschten Passagier aus dem Grünen mitgebracht hat. Wenn dem so ist, dann sollte man ihn möglichst rasch entfernen und aufpassen, ob man Symptome einer Infektion zeigt, so der Rat der Experten.